BDK-Hauptversammlung online

Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie wird es keine Hauptversammlung in Präsenz geben können. Die direkten Gespräche im Nebenher, das Treffen mit bekannten und befreundeten Mitgliedern aus den Ländern oder das Kennenlernen und der Austausch mit neuen Kolleg*innen – face to face – muss auch in diesen Tagen unterbleiben.
Am Wochenende 23./24. April 2021 wird nun erstmals eine digital ausgerichtete Hauptversammlung stattfinden. Der geschäftsführende Vorstand triff sich unter Einhaltung strenger Corona-Hygienemaßnahmen in Hannover und wird von dort aus online die Versammlung leiten. Zugeschaltet sind dann die Delegierten aus dem ganzen Bundesgebiet. Diese Art der Zusammenkunft ist ja mittlerweile ein gewohnter Vorgang. Trotz der Einschränkungen war der Verband in den vergangenen Monaten arbeitsfähig und so wurden die jeweils anstehenden Aufgaben in zahlreichen Videokonferenzen der Mitglieder untereinander bewältigt. Kolleg*innen in Schule, Hochschule, Ausbildung und Fortbildung haben gelernt mit der Situation umzugehen – es wurden zahlreiche Ideen und Konzepte des Kunstfernunterrichts unter Pandemiebedingungen entwickelt und ausprobiert. Vor- und Nachteile des digitalen Unterrichts wurden sichtbar und mit dieser Thematik beschäftigt sich eingehend auch eine Arbeitsgruppe im Verband unter der Leitung von Jochen Wilms und Klaus Küchmeister.
Die Frage ist, wie wird es nach der Pandemie mit Präsenz- und Onlineunterricht weiter gehen? In diesem Kontext zeigen sich aktuell vermehrt Tendenzen, die ästhetischen Fächer an den Rand zu drängen und ins Digitale zu verschieben. Die Vermittlung basaler Kompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen stehen im Vordergrund der Präsenzlehre, das überrascht kaum. Aber Äußerungen des Bildungsforschers Prof. Dr. Olaf Köller in einem ZDF-Interview am 30.01.2021 lassen aufhorchen: „Die Kompetenzen in Deutsch und Mathematik sind prägend und zentral für die berufliche Karriere. Und dann muss man in dieser besonderen Zeit auch mal die Kröte schlucken, dass man auf einzelne Fächer verzichtet.“ Diese einseitige Auffassung von Bildung mit dem Vorrang von Wirtschaftsinteressen und beruflichen Karrieren widerspricht der ganzheitliche Bildung der Kinder und Jugendlichen! Und: Krisenbewältigung benötigt Kreativität und ungewöhnliche Ideen, auch Mut mal gegen den Strich zu denken und nicht zuletzt soziales Miteinander, das durch unser Fach in hohem Maße gefördert wird.
Dieses Thema wird sicher für Gesprächsstoff auf der HV sorgen, neben dem notwendigen Procedere mit Verbandsangelegenheiten, Anträgen und Arbeitsgruppen in virtuellen Räumen. Das übliche begleitende Kulturprogramm bleibt allerdings – auch hier – sehr eingeschränkt.