BDK-Mitteilungen 2.2022

Grade frisch erschienen

Liebe Leserin, lieber Leser,

das vorliegende Heft ist ein besonderes. Zu Beginn dieser Ausgabe beschäftigen sich gleich vier Beiträge im weiteren Sinne mit dem Selbstverständnis der Kunstpädagogik als wissenschaftlicher Disziplin; die Autorinnen und Autoren analysieren ihren gegenwärtigen Stand, bewerten aktuelle Entwicklungen, wagen Prognosen – und kommen dabei zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen und Einsichten, die streitbar gegen- und aufeinander in Bezug gesetzt werden. Bei diesem Versuch, Kunstpädagogik und Kunstunterricht in schwierigen Zeiten zu verorten, berühren diese vier und auch frühere Beiträge essenzielle Aspekte unseres Faches, wie es so intensiv seit der Debatte um die Kompetenzorientierung und Bildungsstandards wohl nicht mehr passiert ist. 

Zur Erinnerung: Anlass dieser Auseinandersetzung war ein Empfehlungspapier des BDK zu Kriterien bei der Besetzung kunstpädagogischer Professuren, das auf der Hauptversammlung 2020 verabschiedet wurde. Aus dem Streit um den Inhalt und Nutzen eines solchen Papiers ist der Diskurs erwachsen, der in diesem Heft konzentriert fortgesetzt wird und auch damit noch zu keinem Schlusspunkt gekommen ist. 

Die Ausläufer dieser Debatte mögen auf den ersten Blick akademisch daherkommen und für die Stunde Kunstunterricht morgen in der 8b nur bedingt von Bedeutung sein. Aber verhandelt wird dabei durchaus über „kunstpädagogisches Tafelsilber“; so etwa die Art und Weise, wie und mit welchen Inhalten künftige Lehrende an den Schulen ausgebildet werden und welche Qualifikationen und Erfahrungen diejenigen mitbringen sollen, die diese Ausbildung verantworten – über kurz oder lang berühren die Konsequenzen dieses Streits so ganz direkt die Qualität von Unterricht und damit auch, ob und vor allem womit man vor besagter 8b besteht.

Geführt wird der Diskurs zunehmend offen. Zwei der Beiträge laden konkret zu Foren ein, die Teilnahme und Mitgestaltung ermöglichen. Nutzen Sie die Chance, sich an der Weichenstellung zur Ausrichtung unseres Faches zu beteiligen!

Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen

Ihre Redaktion