Der Blick aufs neue Schuljahr zeigt keine Besserung

| Es bleibt dabei, für den Fachunterricht fehlen Lehrkräfte – und das obwohl diese offensichtlich massenhaft gebraucht werden. Da werden Bildungsministerien endlich mal kreativ und denken sich umgreifende Kampagnen aus: «Kein Bock auf Deinen Job? Bloß weg hier? JUHUUU! Mach doch was Anderes und werde Lehrer*in.» In Baden-Württemberg sorgte man da kürzlich für Aufsehen. In Berlin hörte man schon vor Corona vom Programm „Unterrichten statt Kellnern“ unter Hand gar von Slogans wie „Lieber Kunst statt Kellnern“. Absurder geht es kaum und letztlich können lustig gemeinte Kampagnen auch nach hinten losgehen oder auch entwürdigend sein. Und man kann durchaus den Eindruck gewinnen, dass im Zuge des Lehrkräftemangels alle Hemmungen fallen gelassen werden. Argumente seitens der Bildungsministerien, Aktionen wie in BaWü mit mangelndem Nachwuchs aus den Hochschulen und Fachkräftemangel zu begründen, greifen nicht so recht – das Problem ist hausgemacht. So mag die Unterrichtsversorgung wohl dramatisch sein – besonders im ländlichen Raum – das darf aber nicht dazu führen, ein neues Schmalspur- Ausbildungssystem parallel zur Hochschulausbildung zu installieren.

zdf.de heute – in Deutschland vom 7. August 2023 

Empfehlenswert auch der Kommentar hierzu von Knut Bauer SWR Kultur 2.8.2023, 16:24 UHR

Dabei ist das Problem schon vor der Corona-Pandemie identifiziert worden. So titelte bereits 2017 DER SPIEGEL „Von Null auf Lehrer“, hier wird die Seiteinsteiger-Problematik aufgegriffen und eindringlich illustriert. Zwar wird nicht explizit das Fach Kunst in den Fokus gestellt, doch lassen sich Parallelen festmachen. Auch wenn mittlerweile ohne Quer- und Seiteneinstieg nichts mehr geht, bleibt im Grunde der Eindruck eines unerträglichen Löcherstopfendie Frage nach der Qualität von Unterricht aber bleibt unbeantwortet – auch im Fach Kunst. Dabei forderte schon 2017 Der Deutsche Kulturrat  in einer Resolution die Länder auf, ihrer Verantwortung für die künstlerischen Schulfächer gerecht zu werden. Im Zuge dessen wurde auch die Stärkung der akademischen und universitären Kunstpädagogikausbildung gefordert, da Tendenzen zu verkürzten Paralellausbildungen zunehmen. Diese Forderung scheint aber ungehört zu verhallen. In der Debatte um die Stärkung der sogenannten Kernkompetenzen in Deutsch und Mathematik wird vergessen, was guter Kunstunterricht ermöglicht, z.B.:
++Kompetent in Bildwelten zurechtfinden++ Kulturelles Verständnis erweitern++Ästhetisches Empfinden,Kreativität und Vorstellungskraft ausbilden++Gestaltungsfähigkeit und Experimentierfreude entwickeln++Forschend lernen++Selbstausdruck und Persönlichkeit stärken++In Alternativen denken und kritisch reflektieren++ Feinmotorik und Handwerklichkeit verbessern++ Teamarbeit und Zusammenarbeit fördern++
Gut, dass die Landesverbände des BDK auch im Gespräch mit Ministerien immer darauf hinweisen können. Wir müssen endlich zur Sache kommen, bevor vielleicht letztendlich intelligente Computer die Lücken schließen.


Kulturelle Orte finden:

,,MACHMAMIT! Finde, was deins ist“ – Jetzt Kampagne unterstützen

Unter dem Motto „MACHMAMIT! – Finde, was deins ist“ setzt die „Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ)“ zusammen mit ihren Mitgliedern und dem „Flächennetzwerk Kulturelle Bildung“ eine Kampagne um, damit die vielfältigen Angebote und Orte Kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche sowie für eine breite Öffentlichkeit sichtbar werden. Die digitale Karte auf der Website www.machmamit.de ist das Herzstück der Kampagne: Erstmalig werden hier alle Orte der Kulturellen Bildung bundesweit dargestellt. Kinder und Jugendliche können fortan Einrichtungen in ihrem Wohnort leicht auffinden und werden aktiv zu den Angeboten informiert. Der Start aller öffentlichen Maßnahmen ist der 1. September 2023.


BDK: Junge Kunst für Hanau – der Wettbewerb läuft


[Presseinfo Fonds Soziokultur e.V.]

Plätze frei! - Internationales Kooperationsprogramm CULTURAL BRIDGE - im Zeitraum vom 18. -22. September finden Sessions statt 

Cultural Bridge ist ein kooperatives Förderprogramm zwischen sieben Förderorganisationen aus DE und UK. Es zielt darauf ab, neue und bestehende Beziehungen auszubauen, um den interkulturellen Austausch und Dialog zwischen Deutschland und dem Vereinigten Königreich im Bereich der partizipativen Kunst und Kultur zu unterstützen.
Falls wir Ihr Interesse wecken konnten, laden wir Sie ganz herzlich ein sich spätestens bis zum 06.09.202312 anzumelden. Die genauen Termine und Uhrzeiten folgen innerhalb der nächsten Tage.
Unser Input wird in allen drei Sitzungen der gleiche sein, sodass die Teilnahme an lediglich einer Sitzung ausreichend ist. 
Die Sessions sind für Organisationen gedacht, die noch keine*n britischen Partner*in haben. Falls Sie bereits fündig geworden sind und/oder nicht an den Sessions teilnehmen werden, ist eine Antragsstellung natürlich trotzdem möglich.