Ruhe gönnen – Frieden wünschen – achtsam bleiben

In wenigen Tagen erleben wir den Jahreswechsel; hinter uns liegt dann ein Jahr, in dem die global wirkenden Ereignisse wie der Ukraine-Krieg und insbesondere der erschütternde Terror-Angriff der Hamas auf Israel zu Herausforderungen auch für das Kultur- und Bildungssystem führten. Eine allgemeine Ratlosigkeit konstatiert Hanno Rauterberg im Audiobeitrag „Der Krieg und die Kunst“ des rbbKultur und mahnt eine ‚kommunikative Vernunft‘ an. Der BDK Fachverband hat sich zu den Ereignissen im Sinne des deutschen Kulturrates positioniert.
Intensive Bemühungen im Kampf gegen Antisemitismus stellen auch immer die Frage nach der Prävention. In der Krisensituation schnell aufgelegte Handreichungen führen oft ins Leere, eine früh einsetzende Präventionsarbeit ist daher notwendig und wäre auch früher schon sinnvoll gewesen.
Auf der BDK-Bundeseite finden sich im Service-Bereich Pädagogische Hilfestellungen für den Unterricht in Krisenzeiten, darunter auch Angebote zum Umgang mit Krieg und Antisemitismus. Gegen Antisemitismus, Rechtsextremismus und Ausgrenzung wendet sich auch der Wettbewerb ‚Junge Kunst für Hanau‘, der grade in der Jurierungsphase ist.
Es benötigt weiterhin eine verstärkte Solidarität und Anstrengung, um einen Beitrag zur Prävention gegen Antisemitismus, zur Förderung eines Verständnisses des Judentums und zur Schaffung eines respektvollen Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen zu leisten. Kunst und Kunstpädagogik kann hier zur Aufklärung, Reflexion und Sensibilisierung beitragen, auch wenn das im Schulbetrieb mit eingeschränktem Fachunterricht, Lehrkräftemangel, unterrichtsfernen Aufgaben immer schwerer wird und qualitativ besser und umfassender vorbereitet werden müsste.

Ein bedeutendes Thema war auch der Einzug von Künstlicher Intelligenz in die Kunstpädagogik. Im BDK Fachverband hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, in der u.a. die Entwicklung verfolgt und der Einsatz von KI als ergänzendes Werkzeug im Kunstunterricht erkundet wird. Es ist wichtig, die KI nicht als puren Ersatz für den kreativen Prozess zu sehen, sondern als unterstützendes Werkzeug – wenn auch mit außergewöhnlichen Möglichkeiten. Zugleich sollten auch ethische Aspekte des KI-Einsatzes im Bildungskontext berücksichtigt werden, nur so ist sicherzustellen, dass die Technologie verantwortungsbewusst eingesetzt wird.

Um weiter verstärkt für unser Fach in der Schule und die Kunstpädagogik einzustehen, sind Kooperationen mit außerschulischen Partnern sowie die fachpolitische Mitarbeit in den Gremien des Kulturrates, der bkj und bei InSEA wichtig, auch dadurch wird das Fach Kunst gestärkt. So ist sehr positiv zu bewerten, dass die Fächer Kunst, Musik und Theater eine übergreifende AG ‚BAKS, Bundesarbeitsgemeinschaft künstlerische Schulfächer‘ auf den Weg gebracht haben, um als Interessenvertretung bei Verbänden und Veranstaltungen politisch gemeinsam aktiv und sichtbar werden zu können. Vom BDK ist Clemens Höxter vertreten.
Insgesamt ist die Wichtigkeit der künstlerischen Schulfächer für die Gesellschaft immer wieder zu betonen. Das unterstützen auch Kulturrat und Kultusministerkonferenz. Trotzdem wird den Aussagen wirtschaftsorientierter PISA-Analysen mehr Beachtung geschenkt, dazu kommt noch die verstärkte Ausbildung in Informatik. – das spüren wir dann besonders in den Kontingent-Stundentafeln. Hier ist unbedingt gegenzuwirken und auch als Fachverband bei den bildungspolitischen Entscheidungsträgern Stellung zu beziehen.

Einen erheblichen Anteil an der Wahrnehmung des Verbandes in der Bildungsöffentlichkeit haben die Referatsleiter*innen des BDK und die Vorstände der Landesverbände. Ihnen gilt unser Dank. Wir haben einen erfreulichen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen, nicht zuletzt durch vielfältige Fortbildungsangebote. Und nicht zuletzt möchten wir unseren Mitgliedern vor Ort in Schulen, Hochschulen, Universitäten, in Fachseminaren und Arbeitsgruppen für die Zusammenarbeit herzlich danken. Ebenso danken wir den mit uns kooperierenden Organisationen und Institutionen.

Das Jahr 2023 sah die Welt mit verschiedenen Krisen konfrontiert, sei es durch gesundheitliche, politische oder ökologische Auslöser. Wir müssen diese Herausforderungen annehmen und darauf angemessen reagieren. Und wir müssen weiterhin achtsam bleiben.
Der BDK Fachverband für Kunstpädagogik setzt sich auch 2024 verstärkt für das Fach Kunst im Verbund mit den künstlerischen Schulfächern ein. Sie bilden die Basis kultureller Bildung, die so wichtig ist für die Gesellschaft, die nachhaltig wirkt und Menschen zusammenführt und dabei eben auch präventiv sein kann.
Der  geschäftsführende Vorstand des BDK wünscht eine besinnliche Zeit und einen guten Übergang in das Jahr 2024.