Villa Neuwerk // Raum 102 // Neuwerk 7 // 06108 Halle
Do // 27.11.2014 // 18:15-19:45 Uhr
Der Vortrag skizziert jüngere Identitätskonzepte und stellt Fragen zur Relation von Subjekt, Identität und Kunst. Diese Relation als kunstpädagogisches Konstrukt ist selbst diskursiver Gegenstand einer problematischen Beziehung zwischen Pädagogik und Kunst.
Im knappen Rekurs zu Friedrich Schiller und John Dewey wird die tätige Erfahrung aus dem spielerischen Erproben zugunsten der Chance aufgerufen, dem Ich im Blick auf das Selbst wie über einen Perspektivwechsel neue Sichtweisen und daraus Erkenntnis zu ermöglichen.
Übergreifend gilt die Frage einer Ästhetischen Bildung in einer Welt der vielen digitalen Bilder vom Fremden wie vom (fremden) Ich, die über die großen Bildvermengungsmaschinen ineinander übergehen. Pädagogisch heißt dies auch Individualität als eine Spiegelung des Ichs im Gegenüber zur Kunst, heißt dies Verlangsamung und Pause, heißt dies Auseinandersetzung mit fremden, widerständigen Materialien, heißt dies Umwege und Aushalten von Unsicherheiten zugunsten eines Subjektes, das sich mit dem Bild bildet.
Johannes Kirschenmann, Dr. phil., studierte Kunstpädagogik und Politikwissenschaften an der Universität Tübingen und der Kunsthochschule Kassel. Während seiner 20-jährigen Tätigkeit als Lehrer am Gymnasium war er in der Lehrerfortbildung und Curriculumentwicklung tätig. Seit 2001 hat er den Lehrstuhl für Kunstpädagogik an der Akademie der Bildenden Künste München. Von 1990 bis heute ist er Mitherausgeber der Fachzeitschrift KUNST+UNTERRICHT, er ist Herausgeber der Reihen KONTEXT KUNSTPÄDAGOGIK und KREAplus im kopaed Verlag München.