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Antisemitismus in Kunst und Medien: 26. – 27. Mai 2025 , Ingelheim (eine Tagung der BDK-AG ‚Kunstgeschichte in der Kunstpädagogik‘)

redaktionby in Aktuelles 1 Min. Lesezeit 2. Januar 2025

Die documenta 15, das dröhnende Schweigen der Mehrheit nach dem 7. Oktober 2023 sowie unerträgliche Äußerungen aus Kunst, Kultur und Medien – von ruangrupa bis Emily Jacir – haben hierzulande und global den Antisemitismus neu ins Zentrum gerückt und ihn aus Perspektiven sichtbar gemacht, die man lange nicht hatte wahrnehmen wollen. Der 7. Oktober hat dem Antisemitismus zudem ein neues Medienformat gegeben, wurden zahlreiche Verbrechen an diesem Tag doch für laufende Kameras und vor den Augen der globalen Welt verübt. Die in Kunst, Kultur und Medien lange gepflegte Legende ist zusammengebrochen, Antisemitismus und Antijudaismus seien nur Sache der Anderen – der Antimodernen, der Rechten und vielleicht noch der Mitte der Gesellschaft, einer christlichen, einer nationalsozialistischen oder einer deutschen Vergangenheit. Es reicht nicht, sich von denen zu distanzieren, um auf der richtigen Seite der Geschichte zu stehen und alle Schuld an Antisemitismen von sich zu weisen. Antisemitismus fand und findet sich auch links und beiden Avantgarden der Modernität, Kritik und Zeitgemäßheit, und die mediale Präsenz des Judenmordes am 7. Oktober spiegelte auch eine in der Charta der Hamas zitierte islamische Überlieferung.
Die Tagung macht in Vorträgen und Workshops aus Kunst (Till Gathmann), Kunstgeschichte (Andreas Mertin, Ulrich Heinen), Politikwissenschaften (Stephan Grigat) und Islamwissenschaften (Abdel-Hakim Ourghi) Unterschiede wie auch historische und systematische Verbindungen zwischen Antijudaismen, Antisemitismen, Antizionismen und Antiisraelismen faßbar und zeigt in gemeinsamen Bild- und Medienanalysen Wege und Wirkungsweisen antijüdischer, antisemitischer, antizionistischer und antiisraelischer Bilder, Imaginationen und Narrative auf. Für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren der politischen Bildung, besonders auch für Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer sowie für Lehrerinnen und Lehrer anderer Schulfächer bietet die Tagung so Gelegenheit, komplexe Differenzen und Zusammenhänge solcher Bilder und Imaginationen auch über gängige Klischees hinaus im Zentrum von Gegenständen und Arbeitsweisen der politischen und kulturellen Bildung und besonders des Kunstunterrichts und anderer Schulfächer zu verstehen und politische Bildungspotentiale in schulischen und außerschulischen Bildungsfeldern mit realistischem Blick neu zu erschließen.

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