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Ingelheimer Tagung: In die Breite wirken. Kunstwissenschaft, populäre Vermittlung und Bildungspolitik: 7. – 8. Mai 2024

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redaktionby in Fortbildungen / Events 2 Min. Lesezeit 9. Februar 2024

In die Breite wirken. Kunstwissenschaft, populäre Vermittlung und Bildungspolitik: 7. – 8. Mai 2024 , Ingelheim

Als die Kunstgeschichte, die lange im Ruf stand, ein elitäres ›Orchideenfach‹ zu sein, sich im Zuge der politischen Umbrüche der 1968er Jahre neu erfand und ihren gesellschaftlichen Auftrag justierte, spielten Fragen der Bildung und Vermittlung eine zentrale Rolle. Kunstpädagogik, Museumsvermittlung und Erwachsenenbildung waren gesellschaftliche Felder, die weithin diskutiert wurden. Wo es nicht mehr um Formprobleme und Stildebatten ging, sondern darum, Funktion und Relevanz von Kunst in der Gesellschaft aufzuzeigen und kritisch zu hinterfragen, stieß die Kunstgeschichte auf breite Resonanz: Die überaus erfolgreichen Hörfunkkollegs »Kunst« und »Moderne Kunst« adressierten in den 1980er und 1990er Jahren breite Zielgruppen, wozu es einer genuinen Sprach- und Vermittlungskompetenz bedurfte.

Inzwischen hat sich das universitäre Fach von dem Anspruch und der Agenda, weite Kreise zu erreichen und sich in das politische Feld der Allgemein- und Breitenbildung einzubringen, wieder weitgehend verabschiedet und überlässt dies der Kunstdidaktik und den Vermittlerinnen und Vermittlern der Museen. Zwar wurde nie zuvor so viel popularisiert wie heute. Doch findet diese Popularisierung von Kunstgeschichte nicht im Fach statt, sondern auf YouTube-Kanälen und in den Sozialen Medien. Das gespannte Verhältnis der Kunstwissenschaft zur Allgemein- und Breitenbildung macht die Tagung in kritisch-aktueller wie in historischer Perspektive zum Gegenstand. Zu fragen ist einerseits, welche (bildungs)politische Relevanz der Wissenschaftskommunikation und Popularisierung im Fach Kunstgeschichte zukommt. Andererseits, welcher Sprachfähigkeit es bedarf, um sich erneut in gesellschaftliche Debatten einzubringen.

Berührt ist damit auch die Frage, auf welche Weise die Bedeutung von Kunstgeschichte als Fachgegenstand des schulischen Kunstunterrichts stark gemacht werden kann: Als Fach nämlich, dass über bloße Werkbetrachtungen und Kompositionsanalysen hinaus das Potential besitzt, Heranwachsenden Orientierung über den eigenen kulturellen Standort in einer zunehmend dynamisierten Welt zu vermitteln und ihnen Kunst- und Bildzugänge zu eröffnen, die nicht nur an gesellschaftliche, mediale und politische Fragen und Herausforderungen anschlussfähig sind, die junge Menschen beschäftigen, sondern auch für Dinge wie Fake News und Populismus zu sensibilisieren. Dazu muss das Fach sich nicht neu erfinden, wohl aber Zugänge und neues Bewusstsein für kunsthistorische Schul- und Allgemeinbildung schaffen sowie Handlungsoptionen für zeitgemäße bildungspolitische Adaptionen an die Bedürfnisse einer Transformationsgesellschaft aufzeigen.


Programm und alle weiteren Informationen finden sich beim WBZ Ingelheim:
https://www.wbz-ingelheim.de/fridtjof-nansen-akademie/veranstaltungen/in-die-breite-wirken-kunstwissenschaft-populaere-vermittlung-und-bildungspolitik/
https://www.wbz-ingelheim.de/fridtjof-nansen-akademie/veranstaltungen/

Ort:
Fridtjof-Nansen-Akademie
im Weiterbildungszentrum Ingelheim
Fridtjof-Nansen-Platz 3
55218 Ingelheim

Leitung:
Jun. Prof.‘in Dr. Julia Trinkert, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
apl. Prof. Dr. Andreas Zeising, Technische Universität Dortmund

Programm_Ingelheimer_Tagung_2024Herunterladen

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