Kulturbereich muss Defensivposition verlassen
Von Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
In kaum einem anderen kulturpolitischen Thema fanden in den letzten
Jahrenso starke ideologische Grabenkämpfe statt wie zur Frage der
Digitalisierungund deren Auswirkungen auf die Kulturmärkte, auf die
Nutzungsgewohnheitender Verbraucher, die Freiheit der Wissenschaft sowie
den Schutz desgeistigen Eigentums. Die kulturpolitische Diskussion
wurde dabei leiderteilweise so stark auf juristische Fragen nach der
Gestaltung desUrheberrechts verengt, dass die gesellschaftliche
Diskussion zu denAuswirkungen der Digitalisierung zu kurz gekommen ist.
Das ist schade.
Ein Blick zurück zeigt, dass zumindest im Deutschen Kulturrat die
Diskussionanders begonnen hat. Im Herbst 1997 fand in der
Bundeskunsthalle einSymposion statt, bei dem es um die damals noch
sogenannten neuen Medienging. Gezeigt wurden in einer Animation der noch
relativ jungenKunsthochschule für Medien Köln künstlerische Experimente
mit neuen Medien.Es schienen sich ganz neue Formen der künstlerischen
Auseinandersetzungaufzutun. Appelliert wurde an die Politik, aktiv zu
werden in derVermittlung von Medienkompetenz. Die Zugangsbarrieren zu
den neuen Mediensollten gesenkt werden und insbesondere für Bibliotheken
wurden neue Chancender Informationsvermittlung gesehen. Sie sollten
neue wichtige Akteure inder Wissensgesellschaft werden. Mit Nachdruck
wurde auch in derentsprechenden Stellungnahme darauf verwiesen, dass die
neuen technischenNetze nur dann Sinn machen, wenn der entsprechende
Content, also der Inhalt,bereit steht. Vorausgesetzt wurde, dass
diejenigen, die den Contenterdenken, erstellen und vermarkten dafür
angemessen vergütet werden. […]
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