Die diesjährige Hauptversammlung des BDK in München stand unter den Leitbegriffen Transkultur und Interkultur. Kulturen sind durch eine Vielzahl unterschiedlicher Lebensformen und Lebensstile gekennzeichnet. Andere kulturelle Lebensformen, neuartige Formen des Zusammenlebens, aktuell die Aufnahme von Menschen auf der Flucht, sind Herausforderungen, die neue Bildungsprozesse erfordern und auch Konzepte für die Praxis in der Schule verlangen.
Welche Rolle spielen Ideen des „Diversity Learning“, der „Diversity Education“ – auch für den Kunstunterricht wurde in der AG von Oliver Reuter (Grundschulreferat) gefragt. „Bilder der Kunst als intrakulturelle und interkulturelle Symbolwelten“ und die Bedeutsamkeit für Schülerinnen und Schüler unter dem Einfluss kultureller Migration wurde in der Ag von Johannes Kirchenmann, Frank Schulz und Lars Zumbransen anhand von Bildbeispielen diskutiert. Auf die wichtige Rolle von außerschulischen Partnern und Initiativen bei kulturellen und unterkulturellen Bildungsprozessen wies Clemens Höxter (Referat Kulturelle Bildung) in seiner Arbeitsgruppe hin. So hat der Deutsche Kulturrat bereits 2009 gemeinsammit bundesweit arbeitenden Migrantenorganisationen sowie Kulturverbänden den Runden Tisch „Lernorte unterkultureller Bildung“ ins Leben gerufen. Clemens Höxter begrüßte in seiner Arbeitsgruppe auch die Fachkollegen Reiss (Theater) und Oberschmidt (Musik).
Gemeinsam mit KollegInnen aus den europäischen Nachbarverbänden, darunter Verena Widmaier (Schweiz) und Franz Billmayer (Österreich) hat eine Experten-Gruppe unter der Leitung von Ansgar Schnurr eine Zusammenkunft der drei Fachverbände 2017 am Bodensee erörtert und in erste Vorbereitungen geführt. Hier sind besonders die Landesverbände Baden Württemberg und Bayern beteiligt. Die trinationale Tagung soll auch die aktuelle Flüchtlingsproblematik in den Blick nehmen und praxisorientiert ausgerichtet sein.
In der BDK-Arbeitsgemeinschaft „Kunstgeschichte“ stellte Ulrich Heinen Ideen für künftige Aktivitäten vor. Auch zukünftig sollen in der Gruppe grundlegende Positionen der Kulturtheorie und ihre Bedeutung für die Kunstpädagogik erörtert werden.
Eine Initiative zur Verbesserung des Image des BDK erarbeitete unter der Leitung von Claudia Hoffmann und Johanna Tewes (Landesverband Hamburg) konkrete Vorschläge, die in einen Antrag an die HV mündeten, der von den Delegierten befürwortetet wurde.
Tobias Thuge vom gV stellte das Konzept eines neuen Förderseminars vor. Auch der „BDK-Bundeswettbewerb für BA-Studierende“ in Berlin wurde befürwortet und das Konzept wird in die Konkretisierungsphase gehen.
Nach Verbandsangelegenheiten mit Berichten der Geschäftsstellenleitung ( hier ist besonders die positive Mitgliederentwicklung hervorzuheben) des Vorstandes, der Referate und der Landesverbände war auch das Nachmittagsprogramm unter dem Zeichen von Transkulturalität und Interkultur konzipiert und fand an verschiedenen Orten in München statt. Die Veranstaltung der HV war vom Landesverband Bayern hervorragend organisiert, stellvertretend seien hier Bärbel–Lutz Sterzenbach und Johannes Kirchenmann genannt. Der Tagungsort an der Münchener Akademie der Bildenden Künste bot den entsprechenden atmosphärischen Rahmen.
Impressionen
Fotos: Jochen Wilms/Jörg Grütjen/Werner Fütterer
Auf der Position der 2.Vorsitzenden wurde Daniela Melzig vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern neu in den geschäftsführenden Vorstand gewählt. Sie stellt sich hier vor:
Liebe KollegInnen des BDK Fachverband für Kunstpädagogik,
es freut mich sehr, unseren Bundesvorstand als zweite stellvertretende Vorsitzende zu unterstützen und ich danke für das entgegengebrachte Vertrauen auf unserer letzten HV in München.
Seit Anfang 2015 gehöre ich dem Landesverband Mecklenburg-Vorpommern an und arbeite im Bereich Kulturelle Bildung. Der Austausch mit KollegInnen und die Mitwirkung an unserer jährlich stattfinden zweitägigen Fachtagung überzeugten mich für die Verbandsarbeit.
In Bielefeld geboren, dort ausgebildet zur chemisch-technischen Assistentin, wechselte ich in meiner Wahlheimat Belgien zu meinem Traumberuf und studierte an der Akademie für Bildende Künste in Maastricht, Niederlande, Bildende Kunst und Design. Verschiedenste Projektarbeiten, Ausstellungen, Gründungen von Künstlergruppen, Galerien und Kunstvereinen bewegten mich in Belgien Kunstpädagogik zu studieren, um meine zweite Leidenschaft, das gemeinschaftliche kreative kulturelle Leben unseren Kindern zu eröffnen. Wie viele andere KünstlerInnen lockte mich die wunderschöne Landschaft nach Mecklenburg-Vorpommern.
An einem internationalen Gymnasium in Schwerin unterrichtete ich in den Fächern Kunst und Gestaltung, Darstellendes Spiel und Skills in der Sekundarstufe I und II, übernahm die Fachschaftsleitung Kunst und die Klassenleitung einer 5. Klasse. Vor drei Jahren wechselte ich als freie Mitarbeiterin in den Bereich Museumspädagogik und Kunstvermittlung an das Staatliche Museum Schwerin und arbeite seitdem als freiberufliche Kunstpädagogin und Künstlerin mit zahlreichen Schulen, Institutionen und Museen zusammen. Ich konnte viele Erfahrungen in den Schnittstellenbereichen Internationales, Außerschulische Bildung, Inklusion, Museumspädagogik, Kunstvermittlung und freie Kunst sammeln und verfüge über eine gute Vernetzung in unserem Land, regional und überregional.
Besonders am Herzen liegt mir die Stärkung des Schulfaches Kunst als wichtigste Basis einer lebendigen Kultur, freien Eintritt in den Museen für Pädagogen und SchülerInnen zu erwirken und für die sozialen und kulturpolitischen Belange der KunstpädagogInnen in der Öffentlichkeit einzutreten. Als neue stellvertretende Vorsitzende freue ich mich darauf, gemeinsam mit Ihnen und dem Vorstand neue Ideen für die Gestaltung des Fachverbandes zu entwickeln und Sie in Ihren Projekten im Rahmen der Möglichkeiten des Verbands zu unterstützen. Jederzeit stehe ich Ihnen für Gespräche, Fragen und Anregungen zur Verfügung und versuche dieses auch persönlich zu ermöglichen.
Mit den besten Grüßen
Daniela Melzig
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Daniela Melzig ist zu erreichen unter:
Am Berg 17 / D-19399 Augzin
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