Eine Auseinandersetzung mit ästhetischen Darstellungs- und Wahrnehmungsweisen ist in Kindheit und Jugend hochgradig bedeutsam und virulent. Gemessen an der Relevanz ästhetischer Selbstpositionierungen für Kinder und Jugendliche ist es daher erstaunlich, wie wenig sich bisher fokussiert mit dieser Thematik, zumindest hinsichtlich der Kindheit, bildungs- und kulturwissenschaftlich befasst worden ist. Die Bedeutsamkeit ästhetischer Positionierungen im Spannungsfeld von subjektivem Ausdruck und gesellschaftlichen Strukturen (z.B. durch die Wahl der Kleidung oder Accessoires wie technische Geräte, Schmuck und Make-up) kann einerseits als Anzeichen einer sehr erfolgreichen Kommerzialisierung von Kindheit und Jugend gedeutet werden. Andererseits zeugt sie aber auch von dem Gespür, mit dem sich Kinder und Jugendliche die Alltagswelt, in der sie leben, mit sich entwickelnden Gestaltungsansprüchen zueigen machen. Weit entfernt davon, lediglich „Opfer“ einer bunten, mitunter auch schrillen Warenwelt zu sein, experimentieren sie mit dem Vorhandenen und Verfügbaren wie auch mit Bildern und Phantasien des Fernen und Unverfügbaren. Sie schaffen dabei ihre „eigenen“ Ästhetiken zwischen Vorgaben und Eigensinn, Marktkonformität und Kreativität, Konventionalität und ihrer Überschreitung – nicht zuletzt durch vermeintlich oppositionelle Stile.
Konzeption und Leitung: Ina Herrmann und Sebastian Schinkel
Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Bildungswissenschaften in Kooperation mit dem KW
Anmeldung: bis zum 31.03.2015
aesthetiken@uni-due.de
Tagungsbeitrag: 20 Euro
Veranstaltungsort:
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI)
Goethestr. 31
45128 Essen
Programm und weitere Informationen unter: https://www.uni-due.de/biwi/kindheitsforschung/aesthetiken.php