Stellt man die Frage nach künstlerischen Sichtweisen und Haltungen zwischen Distanz und Nähe an das Werk Francisco Goyas, dann ist man damit konfrontiert, dass es die Raumordnung der frühen Neuzeit, die Distanzen meist in perspektivischen Raumkonstruktionen festgelegt hat, auflöst. Goyas Graphiken eröffnen in ihrer besondere Gestaltungsweise andere, unbestimmte Räume und Raumerfahrungen. Damit kann Goya etwa in seinen Darstellungen des spanischen Unabhängigkeitskrieges, den „Desastres“ die Erfahrung des „Unheimlichen“ im wörtlichen Sinne des Verlustes eines sicheren Ortes, der Heimat darstellen. In den „Disparates“ entwickelt Goya dann fiktionale Bilder solcher instabilen, unbestimmten oder unheimlichen Räume.
Davon ausgehend fragt die Fortbildung, wie ein Unterrichtsvorhaben aussehen kann, in dem inhaltliche, gestalterische und handwerkliche Dimensionen in einen sinnhaften unterrichtlichen Aufgabenzusammenhang gebracht werden können und sich insbesondere durch die Auseinandersetzung mit Goyas Graphiken neue Wahrnehmungs-, Vorstellungsund Darstellungsmöglichkeiten ergeben.
Dazu sollen im ersten Teil der Fortbildung anhand von ausgewählten Graphiken Francisco Goyas Möglichkeiten der Darstellungen von Räumen erarbeitet werden, die über perspektivische Raumkonstruktionen hinausgehen und andere Raumerfahrungen visualisieren können.
In einem zweiten Teil werden konkrete gestalterisch-handwerkliche Arbeitsweisen vorgestellt und zur Erprobung in der Druckwerkstatt angeboten.
Donnerstag, 12. Oktober 2017, 16.00 – 20.00 Uhr
Bergische Universität Wuppetal, Fakultät für Design und Kunst, Fachgruppe Kunst,
Gaußstr. 20, 42119 Wuppertal (Anfahrt über Fuhlrottstraße 10)
Leitung: Priv.-Doz.‘ Dr. Vera Beyer, OStR’ Tanja Amado
Raum: I-15.48 + Druckwerkstatt
Unkostenbeitrag: 25 €, vor Ort zahlbar
Kontakt/Anmeldung:
amado@uni-wuppertal.de
Anmeldeschluss: 22. September 2017