Professionalisierungsprozesse in der Lehrerbildung im Fokus ästhetischer und künstlerischer Bildung
Die Professionalisierung von Lehrer_innen wird aktuell in ihrem Verhältnis von Praxis- und Theoriebezug, Lehre und Forschung neu überdacht und bildungspraktisch positioniert. Hierbei kommt der Gestaltung der institutionellen Übergangsräume und Übergangsphasen zwischen Hochschule und Schule eine besondere Aufmerksamkeit zu.
Die Lehramtsausbildung im Fach Kunst ist durch eine besondere Ausgangslage charakterisiert, da bereits auf der fachlichen Seite der künstlerischen Hochschulqualifizierung eine sinnlich-geistige Erfahrungspraxis kultiviert wird. Künstlerische und ästhetische Prozesse folgen häufig einer eigensinnigen, oft auch mimetischen Logik und öffnen dabei einen erweiterten Vernunftraum, der an die Praxis des Handelns und Reflektierens gebunden bleibt. In dieser spezifischen Form des reflexiven Praxisbezugs zeigen sich auch Potenziale für die pädagogisch-didaktische Professionalisierung insbesondere dann, wenn es gelingt, künstlerisch-ästhetische Erfahrungen so zu reflektieren, dass von ihnen die Möglichkeit für einen Transfer auf die pädagogisch-didaktische Praxis ausgeht.
Diese Tagung hat das Ziel, gemeinsam an einer so ausgerichteten Verknüpfung künstlerisch-ästhetischer und pädagogischer Praxis zu arbeiten und theoretisch fundiert auf einer konkreten, vorstellbaren Ebene Transfermöglichkeiten imaginierend zu entwerfen, zu erproben und zu reflektieren. Hierbei sollen insbesondere folgende Fragen in den Fokus rücken:
- Welche bildungsphilosophischen Erkenntnisbereiche verweisen auf grundlagentheoretische Gemeinsamkeiten zwischen künstlerischen und pädagogisch-didaktischen Prozessen (wie u.a. Leiblichkeit, Mimesis, Performativität, Rätselcharakter)?
- Welche Orientierungen können im Kontext kunstdidaktischer Professionalisierung dabei helfen, fachliche Ziele und den Umgang mit dem Offenen und dem Unbestimmten sinnvoll miteinander zu verknüpfen?
- Welche Voraussetzungen und Bedingungen benötigt ein gelingender Transfer zwischen Hochschule und Schule?
- Welche hochschuldidaktischen Formate können diesen Transfer unterstützen?
- Wie kann sich eine aufmerksame Praxisreflexivität entwickeln, die künstlerische und didaktische Orientierungen aufeinander bezieht?
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