07.– 09. Mai 2021 | Online
Licht, Luft und eine neue Pädagogik. Die Kieler Pavillonschulen und der Schulbau zwischen den 1920er und 1950er Jahren
Licht, Luft, eine flexible Tauglichkeit für innovative pädagogische Konzepte und eine moderne Architektursprache – das waren die Grundideen für eine neue Schularchitektur unter Magistratsbaudirektor Rudolf Schroeder (1897-1965) in Kiel nach dem Zweiten Weltkrieg. Er setzte mit dem Bautypus der Pavillonschule ein auch pädagogisch innovatives Konzept um, dessen Merkmale durch offene Laubengänge verbundene Klassenräume mit zweiseitiger Befensterung zur Querlüftung und optimaler Belichtung sowie Freiluftklassen inmitten einer grünen Gesamtgestaltung der Schulflächen waren. Mit einer pädagogischen Variabilität nach den Idealen der Reformpädagogik, in denen durch flexibles Mobiliar und Drehstühle vielfältige Alternativen zum Frontalunterricht möglich wurden, etablierten die Pavillonschulen in den 1950er Jahren vorbildliche, ideale und zukunftsorientierte Lernumgebungen.
Kiel besitzt mit mehr als zwanzig Pavillonschulen ein weltweit singuläres Gesamtensemble und somit ein Kulturerbe ersten Ranges. Diesem bauhistorischen und pädagogischen Stellenwert der Schroeder-Schulen im Kontext des Schulbaus zwischen den Weltkriegen und in den 1950/60er Jahren geht die internationale, öffentlich zugängliche Tagung nach. Dabei werden neben den Kieler Bauten verwandte Lösungen in Frankreich, der Schweiz, Dänemark, den USA und verschiedenen Regionen Deutschlands diskutiert.
Informationen und das Tagungsprogramm sind zu finden unter:
https://www.kunstgeschichte.uni-kiel.de/de/termine-1/tagungsprogramm-schulbauten
Den Zugangslink zur Tagung finden Sie rechtzeitig vor Beginn der Tagung auf der Webseite des Kunsthistorischen Instituts unter: https://www.kunstgeschichte.uni-kiel.de
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Vom 25. – 30. August 2021 werden sich Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens in einem Workshop des BDA mit den Möglichkeiten einer Anpassung des Bestandes unter Berücksichtigung denkmalpflegerischer Leitprinzipien und aktueller pädagogischer Konzepte beschäftigen. Weitere Informationen sind dem Flyer im Anhang zu entnehmen.
Auf der Kieler Woche 2022 – 70 Jahre nach dem Kieler-Woche-Gespräch von 1952, in der die Kieler Schulbauplanung anhand einer Ausstellung und einer Diskussionsveranstaltung mit Architekten und Pädagogen erstmals einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt wurde – werden die Ergebnisse der Tagung und des Workshops in einer Ausstellung sowie durch Vorträge und Diskussionen mit einem Schwerpunkt auf dem historischen, pädagogischen und denkmalpflegerischen Wert dieses Kulturerbe-Ensembles den Besuchern vorgestellt.
Verantwortliche für das Konzept:
Kunsthistorisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel | Baltic Region Heritage Committee | BDA Schleswig-Holstein
Kontakt: beuckers@kunstgeschichte.uni-kiel.de