Direkt zum Inhalt springen

4. BDK-Forschungstag / BuKo12

Beigetragen von redaktionbdk in Aktuelles 2 Min. Lesezeit 4. November 2012

Wie die Forschung die Kunstpädagogik findet und umgekehrt

Was gibt es in der Kunstpädagogik zu erforschen und wie wird geforscht? Am Vortage des BuKo12 fand im Dresdner Hygiene-Museum der 4.BDK-Forschungstag für NachwuchswissenschaftlerInnen statt. 94 Teilnehmende waren an historischer Stätte bestens eingestimmt durch die Aussicht auf ein abwechslungsreiches Programm. Dieses wurde vom Konzepteam um Christine Heil, Marie-Luise Lange und Karl-Josef Pazzini vorbereitet. BDK-Hochschulreferentin Sara Burkhardt hatte perfekt organisiert und konnte auf die Unterstützung der MitarbeiterInnen des Hygiene-Museums und Studierender TU Dresden zurückgreifen.

In seinem Grußwort für den geschäftsführenden Vorstand des BDK betonte Werner Fütterer die Wertschätzung des Verbandes an dieser Veranstaltung. Der BDK sieht die Arbeit junger Forschender als ein notwendiges und bereicherndes Element im Feld der Kunstpädagogik an, dass neue Perspektiven eröffnen und entwickeln kann.

Nach einleitenden Worten standen acht Workshops für den Vor- und Nachmittag zur Auswahl. Theoretisch orientierte Angebote, wie Diskursanalyse, Ethnografie und Kunstunterricht, Transfer-Fragen oder mehr auf Praxis basierende Themen wie Aktives Sammeln, Filme über das Lehren oder die Kuratierung der Ausstellung „Das Drama der der Leidenschaften“ mit Kuratorin Dr. Catherine Nichols (im Foto links) boten ein hochwertiges Programm. Auf der Fahrt zur Trans-Media-Akademie nach Hellerau, wo es praktisch-körperliche Erfahrungen mit Multimedia-Environments zu erleben gab, konnte abends auch Dresden atmosphärisch eingefangen werden. Am Freitag wurden sechs Forschungsprojekte vorgestellt und diskutiert, bevor die Veranstaltung fast nahtlos in den Bundeskongress 2012 am selben Ort überleitete.

Insgesamt war ein sehr engagiertes Teilnehmerfeld auf diesem Forschungstag vorzufinden, dass auch mit Leidenschaft diskutierte und sich austauschte. Die häufig genannte Problematik der Anwendbarkeit der Forschung in der kunstpädagogischen Praxis führte in der Diskussion zu einem „erweiterten Forschungsbegriff“ in dem Sinne, dass Forschung per se nicht immer zwingend auf Unterricht zu fokussieren ist. Forschungsprozesse müssen auch abkoppelbar sein von der praktischen Anwendbarkeit, auch, um neue Perspektiven und Visionen zu entwickeln. Eine evozierte „Nichtbrauchbarkeit“ führt zum Erfinden, kann Fragen aufzuwerfen, deren Antworten dann im späteren Diskurs allerdings Bestand haben müssen und die in weiteren Schritten in die kunstpädagogische Praxis Einzug halten könnten.

Parallel zum Forschungstag fand in Dresden der Bundeskongress der Studierenden statt Vernetzung, Austausch und Partizipation waren auch hier ein Thema.

Auf der offiziellen BuKo12-Website bedanken sich die Organisatoren des Kongresses für die produktive und kooperative Atmosphäre, zu der die Teilnehmenden beigetragen haben. In acht Vorkonferenzen, den BuKo-Parts, waren über zwei Jahre lang wichtige Bereiche der Kunstpädagogik ins Blickkfeld und in die Diskussion gebracht worden. In Dresden gab es nun den Abschluss.

Der Tagungsslogan „kunst.pädagogik.patizipation“ wurde von Freitag bis Sonntag deutlich erfüllt. Das Angebot neuer Formate auf dem Abschlusskongress, beispielsweise von der Ausstellung über Foren, Twitter Walls, Publikums-Anwälte, Squares oder Bar Camps, kombiniert mit dem klassischen Vortragsformat und Podiumsgesprächen zeigte eine Vielfalt auf, die nicht nur der großen Anzahl jüngerer TeilnehmerInnen zusagte. Das führte auch zu fruchtbaren „Genrationengesprächen“. Das es dabei durchaus Asymmetrien und „Konfliktzonen“ geben kann, wurde deutlich. Aber eben auch, dass Auseinandersetzung und Weiterentwicklung in neuen Formaten, etwas zu denken und auszuprobieren ohne das Bewährte zu vernachlässigen, eigentlich eine Prämisse sein sollte – sei es für das Forschen oder das Entwicklen von Unterricht.

Ein  ungeschnittener Livestream der Abschlussdiskussion im „Fishbowl-Format“ sowie weitere Infos finden sich auf der Kongresswebsite. Ausführliche Berichte zum BDK-Forschungstag und zum BuKo12 folgen in de BDK-Mitteilungen.

Verwandte Beiträge

Zum Blog