Harte Arbeit ist im Ruhrgebiet schon immer verankert gewesen, aber eben auch urbane Gemütlichkeit und kulturelle Vielfalt. Unter diesen wegweisenden Voraussetzungen fand kürzlich die Hauptversammlung 2014 des BDK in Essen statt. Eingebettet in ein hochinteressantes kulturelles Programm, das in das Museum Folkwang und in den Landschaftspark Duisburg-Nord führte, wurden mehr oder weniger brisante Tagungsordnugspunkte abgearbeitet und die gemeinsame Arbeit für das kommende Jahr in den Blick genommen. Aus der Fülle der Anträge und Themen ragte erwartungsgemäß die Diskussion um die notwendige Beitragserhöhung für 2015 nach 10 Jahren konstanter Sätze heraus, die letztendlich beschlossen wurde, um erforderliche Maßnahmen und Projekte finanzierbar zu machen und um mit der wirtschaftlichen Entwicklung Schritt halten zu können. Kontrovers diskutiert wurde auch über die Zukunft des Berlin-Förderseminars für engagierte und talentierte KunstschülerInnen, über Partnermitgliedschaften und mitgliedergenerierende Maßnahmen sowie über die Einrichtung eines schulischen Kunstzertifikats zur Qualitätssteigerung.
Dank für langjährige Arbeit im Referat Grundschule: Norbert Osterholt (rechts) wurde von Martin Klinkner gebührend verabschiedet.
Die Berichte aus dem gV, den Referaten und Landesverbänden wiesen auf eine Verstärkung der Kooperationen im Bereich kultureller Bildung und auf die Notwendigkeit von Bündnissen gegen die Marginalisierung der Fächer Kunst, Musik und Darstellendes Spiel hin. Es zeigt sich, dass die Einrichtung eines Referats „Kulturelle Bildung“ wichtig war, um im Verbund der Kultur-Akteure die Kunstpädagogik im Sinne des BDK und seiner Mitglieder zu positionieren. Vorgestellt wurde die neue Website des Referats Grundschule, die kurz vor der Veröffentlichung steht und eine Fülle von Anregungen aus der Praxis bieten wird. Referatsleiter Norbert Osterholt verkündete nach langjähriger Tätigkeit seinen Rücktritt. Die Versammlung dankte ihm herzlich für seine überaus engagierte Arbeit. Als Nachfolger berief der geschäftsführende Vorstand Oliver Reuter. Die Vorschau auf den BDK-Forschungstag im Umfeld des BuKo 2015 von Sara Burkhardt und der Hinweis auf die zunehmende digitale Flaute im Kunstunterricht durch Klaus Küchmeister waren weitere Themen. Ole Dunkel wies mit dem „BDK-ePaper“ auf eine zukunftsorientierte Ergänzung der BDK-Mitteilungen hin und Marc Fritzsche (Internationales) stellte die neue englischsprachige Version der BDK-Website vor. Diese ist durch einen Klick auf die britische Flagge im Header anzuwählen. Die Website wurde in Zusammenarbeit mit Martin Klinkner, Georg Peez, Werner Fütterer und Helge Lamm von der Uni Flensburg in kurzer Zeit realisiert. Sie wird sukzessive ausgebaut werden.
Intensiv durchgeführte Arbeitsgruppen zu kunstpädagogischen Themenstellungen gehörten auch auf dieser HV zur notwendigen Verbandsarbeit. Jörg Grütjen und Andreas Schwarz nahmen mit den TeilnehmerInnen ihrer Arbeitsgruppe die alltäglichen Probleme von KunstpädagogInnen zum Anlass, um den Kunstunterricht auf verschiedenen Ebenen mit schulpraktischem Blick zu reflektieren. Um die kritische Sicht auf die Kompetenzorientierung in den fachlichen Lehrplänen ging es in einer weiteren Arbeitsgruppe mit Elfi Alfermann und Lutz Schäfer. Hier wurde festgestellt, dass die Ausrichtung und Entwicklung in den Ländern noch sehr unterschiedlich ist. Eine Arbeitsgruppe wird sich weitergehend mit vergleichbarer Betrachtung, Einschätzung und Positionierung zu diesem Themas befassen. Über Kultur und Schule referierte schließlich Clemens Höxter, während in der Gruppe von Rolf Niehoff über das Qualitätsprofil von schulischen KunstpädagogInnenen nachgedacht und diskutiert wurde.
Ein wichtiger Punkt dieser HV war die Koordination des bundesweiten BDK-Aktionstagstages im Rahmen der UNESCO-Woche für Kulturelle Bildung. Hierzu wurden Ideen und Aktionen der Landesverbände vorgestellt. Ziel dieser ist es, eindringlich und öffnetlichkeitswirksam auf die massiven Fehlentwicklungen in der Bildungspolitik hinzuweisen. Der Kunstunterricht wird über alle Jahrgangsstufen und Bundesländer hinweg aufgrund von Personalmangel seit Jahren marginalisiert, abgeschafft, in musischen Fächerverbünden abgewickelt oder in den nachmittäglichen Ganztagsbetrieb abgeschoben. „Bildung braucht Bilder – und dafür guten Kunstunterricht in allen Schulen“. Das geht eben nur akzeptabel mit professionell ausgebildeten Kunstlehrkräften. Auf der BDK-Homepage ist im rechten Navigationsfeld oben ein Button mit dem Aktionsmotto angelegt. Mit einem Klick darauf wird in Kürze auf eine Aktionsseite mit Hinweisen, Informationen und Material verlinkt werden.
Diese HV war bestens vom Vorstand des BDK-LV NRW organisiert, nun kann man sich auf Berlin 2015 zu bewegen, einen Vorgeschmack darauf boten das Berliner Vorstandsteam Stefan Neuhaus, Katja Böhme und Anne Zimmermann zum Abschluss.