Partizipatorische Kunstpädagogik in der Grundschule
Diskussion und Erprobung von kunstbezogenen Unterrichtsmodellen
Tagung in 3 Phasen
Veranstalter: Prof. Dr. Andreas Brenne, Prof. Dr. Christina Griebel, Prof. Mario Urlaß
Auftakt: 20. Mai 2011, 9-17.30 Uhr
Universität Kassel, Institut für Musik, Konzertsaal
Mönchebergstr. 1, 34109 Kassel
In Hessen akkreditiert als Lehrerfortbildung (10 Punkte; Az. IQ-0666230-U003465).
Grundgedanken: Die bildende Kunst hat bis in die Gegenwart vielschichtige Entwicklungen durchlaufen. An der Alltagsdidaktik in der Primarstufe sind diese größtenteils vorbeigegangen: Der Kunstunterricht ist geprägt von fertigkeitsorientierter Brauchtumspflege oder dem mimetischen Nachvollzug eines überschaubaren Kanons von Vor-Bildern. Dem steht ein künstlerisches Bezugsfeld gegenüber, in dem es um ästhetische Äußerungen auf der Basis multisensorischer Wahrnehmungen geht, die sich intermedial zu artikulieren suchen. Dies ist ein Modell, das kindlichen Bildungsprozessen in ihrer Vielfalt und Heterogenität entspricht und die Grenzen der Kunstpädagogik überschreitet. In diesem Zusammenhang ist der Gedanke der Partizipation von zentraler Bedeutung. Denn Teilhabe bedeutet, dass Kinder berechtigt sind, sich an der Ausgestaltung von Unterricht und von kunstbezogenen Erfahrungsprozessen zu beteiligen, und dass sie sich darin produktiv entfalten können. Es geht um die „1000 Sprachen der Kinder“.
Um eine derartige Didaktik zu entfalten sind vielfältige
Partizipationen vonnöten. Vordringlich bedeutet dies eine Vernetzung
aller an der Grundschullehrerausbildung beteiligten Institutionen
(Universität, Studienseminar, Schule) und eine praxisorientierte
Verschränkung kunstpädagogischer Praxis und Forschung.
Thematische Fokussierung: Um eine partizipatorische Kunstdidaktik zu
entwickeln, sollen auf zwei Ebenen die zuvor formulierten Grundgedanken
manifest werden.
• Unterrichtliche Paradigmen: Partizipatorischer Unterricht ist ein offenes System, das dazu dient, differente Zugänge zu ästhetischen Phänomenen zu ermöglichen und eine daran ausgerichtete heterogene Produktion zu entwickeln. Insofern müssen Kinder an der Unterrichtsplanung beteiligt werden. Ebenso ist eine Öffnung im Hinblick auf differente Themenfelder vonnöten. Die Lehrkraft ist in diesem Kontext ein kenntnisreicher Moderator und Ratgeber. Offenheit meint aber nicht nur ein methodisches Prinzip, sondern bezieht sich auch auf eine Hinwendung zu außerschulischen Lernfeldern.
• Inhaltliche Ausrichtung: Das Thema Partizipation soll inhaltlich gewürdigt werden und sich in spezifischen unterrichtlichen Themenfeldern niederschlagen. Die Grundidee ist, dass künstlerische Auseinandersetzung gesellschaftlich relevante Handlungsweisen in eine auch für Kinder greifbare Form zu überführen weiß. Mögliche Spannungsfelder einer ästhetisch-künstlerischen Befragung werden auf der Tagung in Workshops untersucht und diskutiert.
Bundeskongress Kunstpädagogik – Tagungsformate des Parts „Partizipatorische Kunstpädagogik in der Grundschule“:
1. Auftakttagung an der Universität Kassel (20. Mai 2011):
Vorstellung und Diskussion einer partizipatorischen und kunstbezogenen
Kunstpädagogik, Workshops zu den genannten Themenfeldern als
Projekt-Anstoß
2. Durchführung von partizipatorischen Unterrichtsprojekten: Die Ergebnisse werden zunächst online veröffentlicht.
3. Präsentationstagung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg (27.
Januar 2012): Vorstellung der durchgeführten Projekte mit Ausblick auf
den Bundeskongress.
Nähere Informationen und Anmeldung unter:
http://www.buko12.de/part03/