Veranstaltet vom Fachverband für Kunstpädagogik BDK e.V. in Bayern in Kooperation mit Art Teachers` Association of Ghana (ATAG).
Mit der thematischen Ausrichtung „Kunstpädagogik in globaler Perspektive“ lag der Gedanke nahe auch in der Ausschreibung die nationalen Grenzen zu überschreiten. Dank der Kontakte von Ernst Wagner zum kunstpädagogischen Verband in Ghana und seinem Präsidenten Dr. Osuanyi Q. Essel konnte in diesem Jahr eine internationale Ausschreibung realisiert werden. Eine fruchtbare Zusammenarbeit entwickelte sich, drei Preisträger aus Ghana wurden ausgewählt. Ein weiterer internationaler Beitrag kommt aus Mozambique.
Ghana, Winneba Secondary School: The Tied-Broom-Approach
Daniel Appiah Gyachie motiviert seine Schüler:innen der Sekundarstufe sich gegenseitig mit den individuellen Biographien wahrzunehmen und Aspekte davon mit dem anderen zu teilen. Die erzählten Geschichten werden in eine künstlerische Arbeit umgesetzt. Ein fundamentaler Teil des Prozesses dabei ist, dass sich alle wertschätzend gegenseitig wahrnehmen. Die künstlerische Arbeit soll durch intensiven Austausch mit dem anderen im Wechselspiel zwischen Gesprächen und künstlerischem Tun entstehen. Ideell bezieht sich das Projekt auf die Metapher eines gebundenen Besens: eine Borste allein kann nicht zum Fegen verwendet werden. Erst die Bündelung mehrerer Borsten zu einem Besen ermöglichen die Arbeit mit weniger Anstrengung zu verrichten. Die ghanaische Kultur glaubt an die Einzigartigkeit geteilter Ideen.
Ghana, Tema International School: Carbon (CO2) foot-prints – a record of my foot-print, identity and legacy
Beim Projekt von Theophilus Owusu mit einer 11. Klasse befassen sich die Schüler:innen exemplarisch mit Künstler:innen und deren drucktechnischen Verfahren aus mehreren Ländern und verschiedenen Kontinenten von Japan, Deutschland, USA, Philippinen, Kenia und Spanien. Inhaltlich thematisiert das Projekt die globale Problematik des CO2-Fußabdrucks, Klimaerwärmung und den daraus resultierenden Auswirkungen für die Welt. Für die eigene künstlerische Umsetzung beschäftigten sich die Studierenden unter anderem mit der Frage, welche drucktechnischen Verfahren sich für dieses Thema eignen und wie Ursachen und Folgen globaler Erwärmung künstlerisch kommuniziert werden können.
Ghana, Assin North Secondary/Technical School: The value of mistakes
David Hallo betont bei seinem Projekt die Vorteile des Zulassens von Fehlern. Diese sind Teile des Produktionsprozesses und helfen das Material besser zu verstehen. Statt vorgegebene Strukturen zu verfolgen, eröffnen sich über das freie, experimentelle Arbeiten, in der Irrtümer als positiv bewertet werden, kreative Möglichkeiten. Sie sind Teil des künstlerischen Prozesses. Basierend auf dieser Überzeugung setzen die Schüler:innen eine Skizze in ein dreidimensionales Projekt um. Als Material stehen Ton und gesammelter Plastikmüll zur Verfügung. Als Inspiration für die einige Arbeit lernen sie bei einem Museumsbesuch einen lokalen Künstler kennen.
Mozambique, Art Lab Tofo: The Art of Music
Das Art Lab Tofo in Inhambane ist ein Ort für Kunst für alle Altersstufen, in der Musik liegt jedoch ein Schwerpunkt. Janina Totzauer und Tamryn Burger entwickeln ein Programm in drei Stufen für Kinder zwischen 6 und 12 Jahren, welches das Verständnis für Musik und Kunst fördern soll. Im ersten Schritt lernen die Kinder grundsätzliche Zusammenhänge von Klangkörpern kennen. Im zweiten Schritt wird Material in der Umgebung gesucht, welches sich zum Recyceln für ein Instrument eignet. Schließlich wird im dritten Schritt mit dem selbstgemachten Instrument ein eigenes Musikstück komponiert.
Bild: Tema International School: Carbon (Co2)foot-prints