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Stellungnahme der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. (LKB:BY) zu den Corona-Maßnahmen der Bayerischen Landesregierung

redaktionby in Bildungspolitik 2 Min. Lesezeit 2. November 2020

München, 2. November 2020


Kulturelle Bildung: mehr als ein Freizeitvergnügen


Zum zweiten Mal in diesem Jahr kommt die Kultur und damit auch Teile der Kulturellen
Bildung in Bayern zum Erliegen. Der neue Lockdown trifft die Szene hart und
unverschuldet. Sie unter dem Oberbegriff „Freizeit“ zu subsumieren, lässt ein einseitiges
Kulturverständnis erkennen und zeigt welches Standing Kultur im vielzitierten „Kulturstaat“
Bayern (Art. 3 der Bayerischen Verfassung) hat. Haimo Liebich, Vorsitzender der LKB:BY,
dazu: „Es ist erschütternd und unfair, wie ausgeklügelte Hygienekonzepte undifferenziert
ignoriert werden und große Teile der Kultur willkürlich dem Freizeitbereich zugeordnet
werden.“
Ein Lichtblick ist, dass die politischen Entscheider*innen diesmal nicht nur Schulen und
Kitas offen lassen, sondern dabei auch den außerschulischen Bildungsbereich
berücksichtigen. Non-formelle Lernorte – insbesondere der Kulturellen Bildung – sind
Freiräume, in denen sich Kinder und Jugendliche entfalten und Selbstwirksamkeit erlernen.
Kulturelle Bildung stärkt die Resilienz und unterstützt Kinder, Jugendliche und Erwachsene
dabei, mit den Zumutungen der Pandemie umzugehen und angstfrei in die Zukunft zu
blicken. Kulturelle Bildung ist Allgemeinbildung und gleichwertiges Bildungsziel (Beschluss
des Bayerischen Landtags vom 6. Juni 2008), weil sie Menschen dazu befähigt, aktiv Kultur
und Gesellschaft zu gestalten.

Neue Unterstützungsmaßnahmen für die Kultur


Kulturelle Bildung ist als Teil der Kultur- und Kreativwirtschaft auch ein signifikanter Teil der
bayerischen Wirtschaft. Die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern (LKB:BY)
begrüßt deshalb ausdrücklich das dringend benötigte neue „Kulturstabilisierungsprogramm“
der Bayerischen Staatsregierung. Es kommt spät und hat angesichts des erneuten
Lockdowns einen bitteren Beigeschmack. Das Programm setzt mit dem fiktiven
Unternehmerlohn aber endlich an der richtigen Stelle an. Die Maßnahmen müssen jetzt
rasch, flexibel und realitätsnah umgesetzt werden, denn die enorme Bürokratie und die
mangelnde Wirksamkeit des ersten Hilfsprogramms dürfen sich nicht wiederholen. Die
LKB:BY fordert die Bayerische Staatsregierung auf, für eine breite Zugänglichkeit der
Finanzhilfen Sorge zu tragen: nicht nur die Antragsberechtigten des ersten Programms,
auch die zahlreichen bayerischen Kulturvermittlerinnen, Projektarbeiterinnen,
Honorarkräfte und Theater-, Kunst- oder Musikpädagog*innen benötigen dringend und
umgehend Unterstützung. Die LKB:BY erneuert in diesem Zusammenhang das Angebot an
Staatsminister Bernd Sibler sich bei der Ausgestaltung beratend und konstruktiv
einzubringen.

Kontakt:
Felix Taschner
Geschäftsführung
Mail: taschner@lkb-by.de
Telefon: 089 954 115 214
Twitter: @lkb_by
Über die Landesvereinigung Kulturelle Bildung Bayern e.V. (LKB:BY)
Die LKB:BY dient als Dach- und Fachverband der Stärkung der Kulturellen Bildung in
Bayern. Sie vernetzt, berät und unterstützt Praxis und Theorie, außerschulische Bildung
und Bildungsinstitutionen, Politik und Verwaltung. Die über 50 Mitglieder sind
landesweite und regionale Organisationen, Verbände, Einrichtungen und Projekte
Kultureller Bildung aus den Bereichen Bildende Kunst, Musik, Theater, Literatur, Tanz,
Film, Medien, Museum, Architektur, Spiel, Zirkus, Soziokultur u.a.

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