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Infos+Termine #01.2018

Beigetragen von redaktionbdk in Aktuelles 4 Min. Lesezeit 2. Februar 2018

Auch 2018 „auf Kurs bleiben“ und das Fach stärken war das Motto des Jahresausblicks 2017. Sehr schnell ist Kunstpädagogik aber schon wieder auf „schwerer See“ und in den Landesverbänden  gefordert. Mecklenburg-Vorpommern plant die (Wieder-)Einführung des Leistungskursprinzips in der gymnasialen Oberstufe – allerdings ohne das Fach Kunst. Der BDK-MV hat sich in einem Protestschreiben zur Veränderung der Abiturprüfungsverordung positioniert (vgl. auch dazu  https://kunst-unterrichten.de/abitur-nicht-ohne-kunst/). In Niedersachsen stehen ab dem Schuljahr 2018/19 für die Fächer Kunst und Musik (bzw. Darstellendes Spiel) statt bisher vier nur noch zwei Fachstunden zur Verfügung. Proteste, Petition und Einwände blieben unberücksichtigt. Die Fachgruppen sind nun gezwungen, die musischen Fächer mit dem halbierten Stundenpool zu versorgen. Zu konstatieren ist: Von der Wiedereinführung von G9 und der Reduzierung von Unterrichtsstunden profitiert das Fach Kunst im Grunde nicht und bundesweite Tendenzen in diese Richtung scheinen vorprogrammiert. Der BDK wird hier weiterhin aktiv bleiben und in den Landesverbänden sowie im Bund durch die Mitarbeit z.B. in Gremien des Kulturrats, im BKJ und im Verbund mit den Fächern Musik und Theater/Darstellendes Spiel auf die unzureichende Situation hinweisen und auf Verbesserung pochen.

Derzeit ist das Thema Bildungsnotstand durch Lehrermangel ein beherrschendes Thema in den Medien, während die alte und vielleicht auch neue GroKo das Thema Bildung für sich entdeckt hat – mal wieder. Versprochen wird eine Bildungsoffensive inklusive dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Zu fragen ist, wie das realisiert werden kann. Grade der verbindliche Ganztag mit dem Fokus auf pädagogische Betreuung benötigt mehr Lehrkräfte und kann zunehmend nicht nur durch außerschulische Anbieter abgedeckt werden. Es bleiben die Probleme. Beispielsweise fehlt oftmals eine entsprechende räumliche Ausstattung, fehlt auch stellenweise die Qualifizierung der Betreuenden, bleibt weniger Zeit für Aktivitäten in Vereinen und außerschulischen Einrichtungen.

Laut einer Studie der Bertelsmannstiftung werden 35000 fehlende Stellen bis 2025 prognostiziert – allein in den Grundschulen. Bildungsexperten, Verbands- und Gewerkschaftsvertreter kritisieren die Versäumnisse der Politik und der Bildungsministerien, dies nicht vorhergesehen zu haben. Für die Schulen wird es zunehmend schwerer, geeignetes Personal zu finden. Genannt wird häufig ein Bedarf für die Fächer Physik, Mathe, Informatik oder auch Musik, obwohl dies regional unterschiedlich sein mag. Das Unterrichtsfach Kunst kommt selten bis gar nicht vor, wobei es gerade im Grundschulbereich ein elementares Basisfach ist – das allerdings häufig fachfremd unterrichtet wird.

Für die Behebung des Lehrkräftemangels sollen die Studierendenzahlen erhöht werden.  Doch es dauert, bis diese Maßnahme greifen kann. Aufstockung der Teilzeit, Verlängerung der Dienstzeit und Einsatz von Studierenden wird weiterhin vorgeschlagen; eine Möglichkeit oder eher schon Normalität, ist die Anwerbung von Seiteneinsteigern. Der BDK hat sich dazu eindeutig positioniert und zunehmend wird in den medialen Beiträgen festgestellt, dass es für den Seiteneinstieg unerlässlich ist, angemessen qualifiziert zu werden, will man nicht nur Zahlen schönen und Löcher stopfen und damit eine Notlösung zunehmend zum Dauerzustand werden zu lassen. Einheitliche Standards für eine anspruchsvolle Qualifizierung von Seiteneinsteigern werden gefordert. Das muss auch für das Unterrichtsfach Kunst gelten!

 

 

 

# Die mit hochkarätigen ReferentInnen besetze Tagung beschäftigt sich mit grundlegenden Veränderungen in Kunst, Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft. Transformationen prägen Vorstellungen der Bilder von Mensch, Natur, Welt und Zukunft. Kunstpädagogen sind dafür prädestiniert, mit höchster Sensibilität diese Veränderungen zu registrieren und ihr professionelles Tun im Hinblick auf die zu erwartende und vor allem auf die zu gestaltende Zukunft zu verorten. Die Tagung bringt neueste Entwicklungen aus Bezugsfeldern der Kunstpädagogik zur Sprache. Weitere Informationen

 # Die Initiative kulturelle Aktion hat in der vergangenen Woche die Aktion „Gib mir ein Zeichen“ gestartet. Gesucht wird ein Zeichen, dass für gesellschaftlichen Zusammenhalt steht. Die Aktion richtet sich an jedermann. Ausdrücklich wird die gesamte Bevölkerung insbesondere aber Kinder und Jugendliche aufgerufen, ein Zeichen zu geben. Es wurde hierfür eigens eine Website https://gibmireinzeichen.de eingerichtet.
Der Deutsche Kulturrat moderiert seit Dezember 2016 die Initiative kulturelle Integration. In der Initiative kulturelle Integration arbeiten die kommunalen Spitzenverbände, Kirchen und Religionsgemeinschaften, die Sozialpartner, die Medien sowie zivilgesellschaftliche Organisationen zusammen. Gemeinsam wurde „15 Thesen Zusammenhalt in Vielfalt“ erstellt, die im Mai 2017 Bundeskanzlerin Angela Merkel überreicht wurden. Nähere Informationen zur Initiative kulturelle Integration finden Sie unter: www.kulturelle-integration.de.


# doko 18 -Zurück in die Zukunft! Kunstgeschichte neu entdecken. Kongress Part 1: Universität Leipzig 23.–24. März 2018 – Kongress Part 2: Akademie der Bildenden Künste München 15.–17. November 2018. In der Geschichte der Kunst wird das ungeheure Potenzial der Kunst überhaupt deutlich: Sie bietet ein faszinie-rendes und spannendes Entdeckungs- und Erlebnisfeld. doko18 will dieses Potenzial zum Tragen bringen und mit den Kongressteilnehmenden gemeinsam erkunden. Anmeldung bis zum 9.02.18 über www.doko18.de

Vorschau:

# Zwischen Deko und Diskurs. Kunst für Oligarchen vs. Kunst für Kuratoren? | 7. – 9. MAI 2018, INGELHEIM, FRIDTJOF-NANSEN-HAUS (38. INGELHEIMER TAGUNG) in Zusammenarbeit mit dem BDK Fachverband für Kunstpädagogik Rheinland-Pfalz und der Arbeitsgemeinschaft Kunstgeschichte in der Kunstpädagogik im BDK Fachverband für Kunstpädagogik e.V.

Publikationen:

# Frühe ästhetische Bildung | Lutz Schäfer  und Thomas Heyl. Unter Bezugnahme auf kunstpädagogische Projekte, die mit Kindergruppen im Kindergarten- und Grundschulalter durchgeführt wurden, trägt das Buch relevante Theorie- und Praxisaspekte zusammen und regt für die Konzeptentwicklung von kunstpädagogischen Projekten an. Weitere Infos und Verlag


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Neu aufgelegt bei Fabrico: Schwierige Schülerinnen und Schüler im Kunstunterricht | In dem von Franz Bilmayer herausgegeben Buch haben mehr als dreißig Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen aus sieben europäischen Ländern von ihren Erfahrungen berichtet, Gründe und Zusammenhänge analysiert und wertvolle Tipps für die Unterrichtspraxis gegeben.  
Weitere Infos und Verlag

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