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Infos+Termine #04./05.2018

Beigetragen von redaktionbdk in Aktuelles 5 Min. Lesezeit 11. Mai 2018

Auf dem Podium ging es um die Digitalisierung im Kunstunterricht aus verschiedenen Perspektiven. Foto: T.Thuge

Wohin geht die Reise? Für die Delegierten, Vorstände und Referatsleitende des BDK ging sie zur jährlichen Hauptversammlung 2018 nach Karlsruhe. Sonnige Temperaturen und ein anregender Tagungsort im Zentrum für Kunst und Medien ZKM erwarteten die teilnehmenden Ländervertretungen. Ein hervorragendes Begleitprogramm des ausrichtenden LV Baden-Württemberg, mit Stadtführung und in den aktuellen ZKM-Ausstellungen, flankierte die Verbandsarbeit an den drei Tagen im April hervorragend. Zentrales Thema dieser HV war die Digitalisierung in der Gesellschaft und speziell in Schule und Kunstunterricht. Die neuerliche Digitalisierungsdebatte macht es notwendig, dass sich der BDK nach seinem Positionspapier aus dem Jahr 2001 aktuell mit dem Thema auseinandersetzt.
In Karlsruhe wurden nun ausgelotet, wohin die „digitale Reise“ im Kunstunterricht gehen könnte.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Martin Klinkner, Vertretern des LV
Baden Württemberg und des ZKM, erfolgte ein Eröffnungsvortrag von Prof. Dr. Marc Fritzsche „Vor, während und nach dem Hype. Zur Fachgeschichte digitaler Medien in der Kunstpädagogik“. Im Beitrag wurde ein historischer Bogen  gespannt und digitale Meilensteine einleuchtend konkretisiert.  Am Samstag konnte das Thema in einem Podiumsgespräch aufgenommen werden. Nach Impulsreferaten diskutierten in einer kritischen Bestandsaufnahme aus jeweils unterschiedlichen Positionen heraus Klaus Küchmeister (Medienreferent des BDK e.V. / Landesinstitut Hamburg)/Dr. Lars Zumbansen (Gymnasium Harsewinkel)/Prof. Dr. Christina Griebel (Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe)/Heike Ronsdorf (Fachseminarleitung Kunst, Karlsruhe). Prof. Dr. Sara Burkhardt (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle) moderierte die Runde. In anschließenden Arbeitsgruppen wurden die Impulse weiter vertieft und grundsätzliche Bereiche herausgearbeitet, die als Grundlage für eine Positionierung dienen könnten.

Das Tablet als Lernmittel. Über den Einsatz von digitalen Medien diskutierten Jochen Wilms (LV BaWü, li.) und Lars Zumbansen (Gym. Harsewinkel). Foto: T.Thuge

Statements zur Digitalisierung wurden in Arbeitsgruppen erörtert. Foto: J.Wilms

Zur Verbandsarbeit gehörten auch die Berichte des geschäftsführenden Vorstands, der Referate und der Landesverbände. Die Webseite des Referats Grundschule entwickelt sich stetig weiter, internationale Beziehungen werden weiter ausgebaut (INSEA Helsinki) und mediale und kulturelle Projekte vorgestellt. Die Bundeshomepage wird weiter entwickelt und der Wettbewerb 3×3 geht nach erfolgreichem Start in eine neue Runde. Häufiges Thema war auch die Lage des Kunstunterrichts deutschlandweit und speziell der Lehrkräftemangel sowie die Einstellungspolitik. Die Ereignisse mit Stundenkürzungsideen in Sachsen wurden diskutiert, ebenso wie der Umstand, dass in Berlin mittlerweile über 50% der eingestellten Lehrkräfte Seiteneinsteiger mit Schnelldurchlaufqualifikation sein sollen. Die Verringerung der Kapazitäten für die Lehramtsausbildungs führt mittlerweile breitflächig zu einem Bildungsnotstand.

Mit der Entscheidung über Anträge, den Berichten aus den Arbeitsgruppen und der Vorstellung der nächsten HV in Halle/Sachsen-Anhalt schloss diese hervorragend organisierte Tagung mit Dank an die Verantwortlichen aus dem LV Baden-Württemberg (Jochen Wilms, Julika Kühner, Nadine Lindenthal, Stephan Pyroth, Lutz Schäfer und Sebastian Schäuffele).

 

Eingeworfen: Zur digitalen Reise im Kunstunterricht.  

Die Kultusministerkonferenz fordert neue Standards und veränderte Kompetenzen für Lehrkräfte in der digitalen Welt. Die Ziele müssen aber erst einmal erreicht werden, im Schnelldurchlauf geht das sicher nicht. Der  „Megatrend Digitalisierung“ nimmt breiten Raum ein, weckt – wirtschaftlich orientierte –Partikularinteressen und erzeugt zuweilen einen fragwürdigen und meist politisch motivierten Aktionismus. Der Hype um den digitalen Wandel ist vielerorts zu sehr an Geräten ausgerichtet, doch mit der flächendeckenden WLAN-Anbindung und der technischen Ausstattung von Schulen ist es natürlich nicht allein getan. Die Bedingungen in Sachen digitaler Entwicklung an den Schulen sind völlig unterschiedlich, was Ausstattung, Anwendung und Expertise betrifft und, es besteht zum Teil großer Fortbildungsbedarf.

Zwar stellt sich nicht erst jetzt die Frage, was guter Unterricht mit Medien ist, doch herauszustellen ist, was kann das Fach Kunst explizit dafür leisten?

Zunächst einmal ist der Kunstunterricht als ein „Kompetenzzentrum“ in Sachen Visualität zu betrachten und dadurch auch im Kontext der Digitalität als wichtig und gewichtig anzusehen.

Digitale Geräte und Medien können als Lernmittel betrachtet werden, man kann mit ihnen und an ihnen lernen.  Sie eignen sich zum Informieren, Sammeln, Experimentieren, Dokumentieren, Produzieren und Präsentieren. Umfangreiches Schulequipment ist nicht mehr unbedingt notwendig, die Produktionsgeräte sind in der Hand der Schülerinnen und Schüler. Das erfordert aber auch, die Bildtradition in Bezug zum gegenwärtigen, digital bedingten Bildverhalten zu setzen.

Einen Computer oder ein Smartphone zu bedienen und mit einem Stift auf Papier zeichnen  zu können, schließt sich nicht gegenseitig aus, Haptik und Sinnlichkeit müssen nicht gegen virtuelle Glätte ausgespielt werden. Aber: Die digitalen Geräte und Verfahren sind dort einzusetzen, wo es sinnvoll erscheint, ansonsten bietet der Kunstunterricht ja noch einiges mehr – auch analog.

Natürlich müssen auch übergeordnete soziale Implikationen, gesellschaftliche Transformationen und die Wertedebatte des Digitalen beachtet werden; keinesfalls aber sollte vergessen werden, nicht von übergestülpter Technik aus, sondern von Schülerinnen und Schülern und von den Inhalten aus zu denken.

Werner Fütterer

# Die Zukunft im Blick!
Wettbewerbsstart beim Deutschen Multimediapreis mb21
Auch in diesem Jahr wird der BDK als Kooperationspartner von mb21 auftreten und wieder den Sonderpreis „DigitalARTisten“ ausloben.
Klassen oder Kurse, die sich in der Schule einfallsreich und kunstvoll mit Multimedia auseinandersetzen, können als DigitalARTisten mit einem Preisgeld von 555 Euro ausgezeichnet werden. Mit der Preisstiftung des Fachverbandes für Kunstpädagogik BDK e.V. werden Projekte geehrt, die Künste und Medien verbinden – sei es, dass im Kunstunterricht eine Performance entsteht, in einer AG ein Game-Theaterstück entwickelt wird oder die kreative Nutzung klassischer Medien wie Malerei, Fotografie oder Literatur im Unterricht multimedial erweitert und verändert wird.
Mitmachen können alle jungen Medienmacherinnen und Medienmacher von der Grundschule bis zur Oberstufe. Einsendeschluss ist der 06. August 2018.
Weitere Informationen und Bildmaterial zum Download gibt es unter:

http://www.mb21.de

Anregende Einreichungen aus dem letzten Jahr und weiterführende Links finden sich hier:
http://www.mb21.de/aktuelle_preistraeger.html
http://www.mb21.de/presse.html

 

# Sprachen lernen mit Bildern – MEIN BUCH, das Sprachbildungsbuch, ist ein Bilder-, Mal-, und Zeichenbuch für Kinder, die die deutsche Sprache sprechen und schreiben lernen. Es besteht u.a. aus drei Heften, Papieren, Gummis zum Binden und einer Schachtel. MEIN BUCH wurde in der „grundschule_der_künste“ gemeinsam mit vielen Kindern und in Kooperation mit wamiki entwickelt und realisiert. Weitere Informationen

 

 

Nachruf – Am 26. April ist der herausragende Kunst- und Kulturpädagoge Wolfgang Zacharias im Alter von 76 Jahren in München verstorben. Er war Wegbereiter einer gesellschaftspolitisch engagierten Kulturpolitik, die sich vor allem für eine chancengerechte kulturelle Teilhabe von Kinder und Jugendlichen einsetzt. Weitere Ausführungen zu Wolfgang Zacharias und seinem Wirken.

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