Es scheint mittlerweile Gewohnheit geworden zu sein, die Kunstpädagogik in der Schule von außerhalb her in Frage zu stellen, sich „hilfreich“ zu positionieren und ins Spiel zu bringen. Dieses Mal befinden Experten des Verbandes Deutscher Kunsthistoriker, dass in den Schulen zu wenig Kunstgeschichte gelehrt werde (siehe http://www.art-magazin.de/newsticker/?news_id=8790 ) und fordern eine Reform des Kunstunterrichts, an der sie natürlich beteiligt werden wollen. Die Forderungen laufen – unzureichend recherchiert – ins Leere, denn Kunstgeschichte ist integraler Bestandteil des Kunstunterrichts in der Schule, deren Notwendigkeit der BDK in seinen Zielformulierungen beschreibt “ […] Durch die rezeptive und produktive Auseinandersetzung mit Kunstwerken ermöglicht die Kunstpädagogik den Erwerb von Kenntnissen über die Herkunft und Funktion der Bilder“ […].
Kunstgeschichte und Gestaltungspraxis sind integrale Bestandteile des Kunstunterrichts aller Schulformen und Jahrgangsstufen. Die Hauptversammlung des BDK in Berlin hat in einer Erklärung vom 22. März 2015 betont, daß dies bei der Erstellung von Curricula und Stundentafeln hinreichend berücksichtigt werden muß.
Erklärung der Hauptversammlung des BDK e.V.
Berlin, 22. März 2015
In vielen Bundesländern entstehen derzeit neue Curricula. Für das Fach Kunst ist die Auseinandersetzung mit Kunst und gestalteter Umwelt in Produktion und Rezeption sowie mit deren originärer Verschränkung wesentlich. Die Kunstpädagogik fokussiert hierzu in allen Schulformen und Jahrgangsstufen auch Felder und Gegenstände der Kunstgeschichte unter der Perspektive von Bildungsbedürfnissen und Bildungsvermögen, welche die gesamte Person der Schülerinnen und Schüler betreffen.Der Umgang mit Kunst aller Zeiten und Kulturen erschließt Schülerinnen und Schülern im Kunstunterricht eigene wie alternative Weltsichten und gibt ihnen Raum zum Verstehen und Gestalten von Welt. Charakteristisch ist hierfür die Integration von Identitäts- und Alteritätserfahrungen, von Nähe und Distanz als aufeinander bezogenen Phasen und Perspektiven komplexer Bildungsprozesse. Kunstunterricht ermöglicht Schülerinnen und Schülern in der Auseinandersetzung mit historischer und zeitgenössischer Kunst zudem die Einsicht, dass auch ihre eigenen Bildwelten ihre geschichtliche Genese in sich tragen.Das analysierende und gestaltende Durchdringen von Verstehen, Erleben und Genießen historischer und zeitgenössischer Kunst braucht Zeit. Umfang und Kontinuität des Fachunterrichts müssen daher der zentralen Bedeutung des Faches entsprechen.
Als Fachverband für Kunstpädagogik verfügt der BDK e.V. in Schule, Hochschule und Referendarausbildung über umfassende kunstpädagogische Erfahrung mit dem gestalterischen und rezeptiven Zugang zu historischer und aktueller Kunst. Hierin ist er Gesprächspartner von Politik, Institutionen und anderen Akteuren. Auf Bundes- und Landesebene unterstützt ihn hierin die Arbeitsgruppe zur Kunstgeschichte in der Kunstpädagogik.