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Kunstpädagogischer Tag, 6.10., Braunschweig

Beigetragen von redaktionni in Allgemein 9 Min. Lesezeit 10. Juli 2023

kunstpädagogischer tag an der hbk braunschweig in kooperation mit dem bdk, fachverband für kunstpädagogik e.v.

bild • text • narrativ

experimentelle kunstpädagogik an der hbk braunschweig

was geschieht zwischen text und bild und was vor und hinter dem bild? was ist ein schriftbild und wie wird die fläche zwischen den buchstaben zum klangraum? das springen zwischen unterschiedlichen medien macht unbesetzte räume auf, die notwendig sind, um die aktivität der betrachter*innen in schwingung zu versetzen.

das entdecken von sinn zwischen bildfiguren kann eine interpretation sein oder das narrativ von rollenklischees wird betrachter*innen untergeschoben. qua politischer parole oder zu werbezwecken sitzen wir einer geglaubten realität quasi naturgegebener zusammenhänge auf. diese vermeintlich festgeschriebenen verknüpfungen sickern in unsere vorbewusste alltagsästhetik ein und schmeicheln unserem selbstverständnis und begehren nach identität und bedeutung.

die imagination anderer sinnverknüpfungen in und zwischen texten, bildern und erzählungen wird in performativen momenten des aussetzens von sinn oder in medialen übersetzungen oder bewussten erprobungen neuer bedeutungsräume spürbar und erweiterbar.

die hochschule für bildende künste braunschweig und der bdk, fachverband für kunstpädagogik niedersachsen, laden sie herzlich dazu ein, sich mit dem spannungsfeld zwischen bild und text gedanklich und praktisch auseinanderzusetzen bei vorträgen, workshops, in der werkstatt oder beim gemeinsamen gespräch.

datum:                          freitag, den 06.10.2023, 10.00-18.00

veranstalter*in:            hbk braunschweig in kooperation mit dem bdk, fachverband für kunstpädagogik e.v.

ort:                                hochschule für bildende künste braunschweig,

                                      institut performative praxis, kunst und bildung (ipkb),

                                      raum: 02/003. aula, über johannes-selenka-platz 1 erreichbar

                                      parkplätze entlang broitzemer straße und pippelweg

anreise:                         https://www.hbk-bs.de/hochschule/standorte-und-anfahrt/

anmeldungen (auch für die workshops): bis zum 28.09.2023 über VeDaB

anmeldung für studierende über die geschäftsstelle des ipkb: ipkb@hbk-bs.de

programm

ab 9.00aufbau
ab 9.30 aulacome together, anmeldung, ggf. austeilen von essensmarken, kaffee
10.00-10.30begrüßung durch christine heil / rahel puffert lehr- und forschungsbereich kunstpädagogik und die vorsitzende des bdk, lv niedersachsen, anna h. frauendorf mit anschließender vorstellung der hbk braunschweig als studienstandort für kunstpädagogik und angebote für schüler*innen
10.30kunstpädagogischer impulsvortrag und diskussion   christine heil: im kunstunterricht gemeinsam erzählweisen erfinden. narrative von kunstunterricht gegenlesen und produktiv missverstehen.   im künstlerischen geht es um experimentalräume für wahrnehmungs- und artikulationsweisen. zugleich sind unterrichtsskripte vor jeder individuellen planung eines pädagogisch geplanten ereignisablaufs wirksam. wie kann eine experimentelle oder forschende haltung gemeinsam mit schüler*innen entstehen, wenn vom erzählen mittels bild, text, link oder performance in unterschiedlichen medien die rede ist und sie in der arena von schule verhandelt werden? wie lassen sich medial inszenierte übersetzungen von wahrnehmung und imagination in sprache oder bild produktiv für subjektive, kollektive und institutionelle reflexions- und produktionsprozesse wenden?  
11.15kunstpädagogischer impulsvortrag und diskussion   rahel puffert: „jetzt komm mal auf den punkt! von unscheinbaren zeichen in unruhigen zeiten“   zeichen setzen bedeutung spüren. etwas in bewegung versetzen –  perzeptiv oder produktiv,  aktiv. künstlerische prozesse in schrift und bild sind von tätiger aktualisierung abhängig. das geht mit bewegungsmomenten einher, rhythmen und körperlichen aneignungsprozessen, die den zugang zu bildern und erzählweisen erher verstellen als eröffnen. in sehr kleinem, aber auch großem maßstab sind es zuweilen minimale verschiebungen, die mit abstand betrachtet einen beachtlichen unterschied machen und sogar langfristig wirkung zeitigen. die gute nachricht: es lässt sich etwas verändern mit der kunst. die weitaus bessere: man kann nie im vornherein wissen, wann und warum genau es passiert.
12.00-12.30mitgliederversammlung – prüfung der kasse, entlastung des vorstandes – wahlen – berichte aus den referaten – verschiedenes
12.30-13.30mittagspause
13.45treffen in der aula, gang in die workshops
13.45-15.15parallele workshops,  slot I
15.30-17.00parallele workshops,  slot II
17.15-17.45fish bowl zum didaktischen transfer: welche kunstpädagogischen narrative lassen sich experimentieren? wo kommen wir auf mögliche punkte? // ausklang mit fotoimpressionen aus den workshops, aula
17.45ende

für alle bdk-mitglieder und studierende ist die teilnahme kostenlos. für sonstige nichtmitglieder wird ein tagungsbeitrag von 25,00 € direkt zu beginn der veranstaltung erhoben, ermäßigt für referendar*innen 10,00 €, teilnahmebescheinigungen erhalten Sie vor ort. ein mittagessen ist für alle teilnehmenden inbegriffen. studierende melden sich an der hbk an: ipkb@bdk-bs.de

workshops

workshop a  13.45 -17.00 (zwei zusammengelegte workshopzeiten, max. 6 PS) sabine fehmer: workshop in der werkstatt „typografie und layout“ „geistreich – eine stegreif-übung zum thema schriftbild und typografische anordnungen in der fläche”   wir beschäftigen uns mit „teebeutel-weisheiten“: die teilneher:innen ziehen aus einer teebeutel-packung einen text und skizzieren eine typografische umsetzung dieses textes. dafür wählen sie eine passende schrift oder mehrere. der text wird im handsatz gesetzt. wir drucken gemeinsam den text auf eine postkarte. standard-material ist vorhanden, besondere papiere können käuflich erworben werden. das ist eine stegreif-übung: die teilnehmer:innen müssen spontan eine gestaltung zu einem bis dahin unbekannten text machen – eventuell auch ein text, mit dem sie sich nicht sofort oder gar nicht identifizieren können. die teilnehmer:innen beschäftigen sich damit, was die schrift mit dem text macht, welche teile des statements sind wichtig, welche weniger; welche schrift passt zu der aussage usw./ die teilnehmer:innen setzen sich damit auseinander, mit dem vorhandenen material zu arbeiten: „weniger ist mehr“. raum: hbk- werkstatt „typografie und layout“

time slot I – 13.45 – 15.15

workshop b (15-20 PS) friederike fellner (fachberaterin regionalabteilung braunschweig): narrative in robert longos bilderwelten   medial transportierte narrative wie beispielsweise monster unterschiedlichster art spiegeln sich in robert longos arbeiten. Besonders im hinblick auf den kerninhalt 4/abitur 2025 („die krisen des planeten“), bei dem ein bild von longo vorgegeben ist, könnte dieser workshop anregungen geben, aber auch für andere kurse der s- und q-phase sind diese geeignet. Im zentrum des workshops steht die produktive annäherung an eines der triptychen longos und eine reflexion desselben anhand eigener bzw. bereits von schüler:innen ausgearbeiteter ideen (der konkrete impuls funktioniert am besten, wenn man das vorbild noch nicht kennt; wer in diesem fall also nicht vorher recherchiert, sollte in diesem workshop gut aufgehoben sein.)  

workshop c (10-12 PS) michael botor: workshop in der siebdruckwerkstatt   wie lässt sich eine siebdruck-werkstatt-situation an einer schule trotz raumnot und knappen ressourcen verwirklichen? wie lassen sich wanderausstellungen mit textil-recycling verbinden? und was haben buchstaben im ausschnitt damit zu tun? im workshop bei michael botor kann unter anderem erfahren werden, dass all diese fragen zusammenhängen…ein t-shirt wäre möglichst mitzubringen.

workshop d (15 PS)
 Prof. Dr. Bettina Uhlig (Universität Hildesheim) / Zielgruppe: Grundschule u. JG 5/6
Fundsachen, Fische und Hochhausstapler. Kunstvermittlung mit Bilderbüchern
Im Fokus des Workshops stehen Bilderbücher als Medien narrativer Welterschließung. Bilderbücher erzählen Geschichten in Bildern. Gespräche über Bilder in Bilderbüchern regen Kinder dazu an, Geschichten nahe zu kommen, sie weiterzuerzählen und mit Bezugnahme auf ihre lebensweltlichen Bezüge zu deuten und neu zu erfinden. Zeitgenössische Bilderbücher sind in ihrer Bildsprache und Gestaltungspraxis anspruchsvoll und zeigen viele formale und inhaltliche Schnittstellen zur Gegenwartskunst – aber auch zu diversen kulturhistorischen Traditionen erzählender Bilder, die vielfältige Bildungschancen eröffnen. Der Workshop lädt zum Kennenlernen und der Erprobung didaktischer Spielarten in der Rezeption und Vermittlung von und mit Bilderbüchern ein. Es werden zahlreiche Bilderbücher sowie exemplarische Praxisbeispiele vorgestellt. Ein Handout für die Teilnehmenden umfasst Empfehlungen zu Bilderbüchern und didaktischen Tools.

workshop g (15-18 PS) ingrid sissung “wie ein buch entsteht. Einblicke in die illustrationspraxis” die illustratorin ingrid sissung stellt ihnen ihre technik der illustration vor. Sie kombiniert in ihren bildern unterschiedliche techniken, unter anderem gouache, linoldruck und collage. die vielfältigkeit der illustration, aber auch ihre grenzen werden hier dargestellt und experimentell erkundet. letztendlich geht es bei der illustration um eine beziehung zwischent text, bildern und ihrer eigenen persönlichkeit. die künstlerin zeigt ihnen den prozess eines entstehenden buches, von der idee bis zum fertigen objekt. ein praktischer interaktiver impuls lädt sie ein, eine kleine geschichte zu erzählen. www.ingrid-sissung.de

time slot II – 15.30 – 17.00

workshop e (15-18 PS) ingrid sissung “wie ein buch entsteht. Einblicke in die illustrationspraxis”   die illustratorin ingrid sissung stellt ihnen ihre technik der illustration vor. Sie kombiniert in ihren bildern unterschiedliche techniken, unter anderem gouache, linoldruck und collage. die vielfältigkeit der illustration, aber auch ihre grenzen werden hier dargestellt und experimentell erkundet. letztendlich geht es bei der illustration um eine beziehung zwischent text, bildern und ihrer eigenen persönlichkeit. die künstlerin zeigt ihnen den prozess eines entstehenden buches, von der idee bis zum fertigen objekt. ein praktischer interaktiver impuls lädt sie ein, eine kleine geschichte zu erzählen. www.ingrid-sissung.de

workshop f: (15-20 PS) franziska pester: „buchstabentanz“ der öffentliche Raum als chance für performatives handeln mit buchstaben, worten und klangwolken.   ergebnisse aus michael botors workshop kommen zum einsatz rund um die architektur der hbk. die angeleiteten experimente von franziska pester gipfeln in dadaistischen momenten und präzisen entscheidungen für aktionen im höffentlichen Raum. die entstehenden choreografien eröffnen die spielmöglichkeiten mit den visuellen und klanglichen eigenschaften eines buchstabens und weiteren möglichen kombinationen um als kollektiv und einzeln zu handeln. buchstaben -gesehen, gelesen, klangraum im kopf, laut und leise abgehackt, stechend, gesprochen im öffentlichen raum- verbinden sich mit buchstaben und klangwolken des alltäglichen zu einem neuen narrativ.

workshop h: (15-20 PS) Emma Harkämper (Comic-Künstlerin und Workshopleiterin): strategien für das erzählen mit bildern – zwischen comic und illustration Wenn Text und Bild zusammenkommen, können ganz neue und spannende Möglichkeiten entstehen, eine Geschichte zu erzählen. In diesem Workshop werden wir lernen, was es bedeutet, zwei oft getrennt genutzte Werkzeuge miteinander zu benutzen. Nachdem wir gemeinsam Inspiration aus der Welt des Comics und der Bilderbücher sammeln, geht’s direkt selber ans Zeichnen und Schreiben. Wie komme ich beim Zeichnen zu einer Figur, die kein Strichmännchen ist? Wir erforschen, wie verschiedene Techniken eine Geschichte und deren Themen, Gefühle und Hintergründe zeichnerisch hervorbringen. Und dann bauen wir anhand von ein wenig Theorie und ganz viel praktischen Übungen unsere ganz eigenen Geschichten. Welche Vorgehensweisen in Klassenräumen und schulischen Kontexten gut funktionieren erklärt die Comic-Künstlerin und Workshopleiterin Emma Harkämper aus ihrer eigenen Erfahrung mit Schulklassen diverser Altersgruppen.

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