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»Reden über Kunst (Musik, Kunst, Literatur)«

Beigetragen von redaktionbdk in Aktuelles 4 Min. Lesezeit 23. November 2010

FACHDIDAKTISCHES FORSCHUNGSSYMPOSION 19./20.11. IN MÜNCHEN

an der Akademie der Bildenden Künste München
in Verbindung mit der Friedrich-Stiftung
19. und 20. November 2010
Das Verhältnis der Sprache zu den Künsten ist spätestens seit dem 18. Jahrhundert ein viel diskutiertes Thema in Ästhetik und Philosophie. Einerseits steht die Begrifflichkeit von Sprache in einem Spannungsverhältnis zur ästhetischen Erfahrung, die sich nicht in Begriffen fixieren lässt. Andererseits regen ästhetische Phänomene zum kommunikativen Austausch an und mit Sprache können Kunstwerke erschlossen werden. „Not und Lust des Sprechens angesichts von Kunst. Wer kennt sie nicht?“, so formuliert Eva Sturm diesen doppelten Aspekt (Sturm 1996, 11). Im Schulunterricht wird er besonders virulent: Wie kann hier über ästhetische Phänomene so gesprochen werden, dass die ästhetische Erfahrung nicht zerredet, sondern erschlossen und vertieft wird? In den Fachdidaktiken (vor allem der Kunst- und Musikpädagogik und der Deutschdidaktik) wird die Frage nach dem angemessenen sprachlichen Umgang mit dem Ästhetischen in jüngerer Zeit verstärkt diskutiert und auch empirisch erforscht. Dabei geht es vor allem darum zu zeigen, dass das Reden über ästhetische Phänomene, wenn es diesen gerecht werden will, eine besondere Form der Kommunikation darstellt, die in deutlichem Gegensatz zum lehrerzentrierten fragend-entwickelnden Unterrichtsgespräch steht, das in deutschen Schulen immer noch dominiert.
Noch wenig in Gang gekommen ist der Austausch der verschiedenen Fachdidaktiken zu diesen Fragen und Forschungen. Die vorgesehene Tagung soll einen solchen Austausch ermöglichen und Lehr-/Lernforschung anregen. >>>

Die Friedrich-Stiftung plant, zum Thema der Tagung auch ein größeres Forschungsprojekt auszuschreiben.

Konzept: Prof. Dr. Johannes Kirschenmann (München), Prof. Dr. Christoph Richter (Berlin), Prof. Dr. Kaspar Spinner (Augsburg) für die Friedrich Stiftung.

Programm der Tagung (vorläufig)

Freitag, 19. November 2010

Anreise ab 12.30h

ab 12.30h im Foyer des Neubaues der Akademie der Bildenden Künste München Anmeldung am Tagungsschalter und Come together mit Kaffee, Tee

14.00-15.00: Eröffnung der Tagung mit dem Grundsatzvortrag von Frau Prof. Dr. Ursula Brandstätter, UdK Berlin, ohne Diskussion

15.00-15.45: Reden über Kunst im Unterricht, Einblick in die einschlägige fachdidaktische Diskussion, Prof. Dr. Alexander Glas, Universität Passau, mit Diskussion

15.45-16.15 Pause

16.15-17.00 Reden über Musik im Unterricht, Einblick in die einschlägige fachdidaktische Diskussion: Dr. Jürgen Oberschmidt; mit Diskussion

17.00-17.45 Reden über Literatur im Unterricht, Einblick in die einschlägige fachdidaktische Diskussion, Prof. Dr. Ulf Abraham, Universität Bamberg, mit Diskussion

17.45-18.00 Performance

18.00-18.30 Podiumsgespräch der Referenten des Nachmittags, moderiert von Prof. Dr. Ursula Brandstätter.

18.30-19.30 Pause

19.30-21.30 „Dialoge über Kunst“ – öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Martin Seel, Universität Frankfurt/Main.

Musikalische Rahmung: Maruan Sakas und Michael Köhler – Klavier, Viola und Stimme; Hochschule für Musik und Theater München

Samstag, 20. November 2010

ab 9.00 Uhr

Teil I: abgeschlossene Forschungsprojekte der Hochschulen
Dr. Christoph Bräuer:
Über Literatur sprechen lernen. Das literarische Gespräch im Unterricht.

Prof. Dr. Hans-Ulrich Schäfer-Lembeck/Prof. Dr. Stefan Orgass:
Reden über Musik in pädagogischen Kontexten. Musikbezogene Sprache und Verständigung als Teil von Allgemeinbildung?

Prof. Dr. Tanja Wetzel: Über die (unbegründete) Angst, Kunst zu zerreden – ein Zwischenruf

Teil II: Laufende oder projektierte Forschungsprojekte einzelner Forscher/innen

(zwischendurch, ca. 12.30-13.30 h, kleines Mittagsbuffet)

Beginn mit Information zur Ausschreibung des Forschungsprojektes der Friedrich Stiftung, mit Beratung durch Prof. Dr. rer. nat. Marcus Hammann (Münster) und Prof. Dr. Martin Rothgangel (Wien). Beide Hochschullehrer leiten das aktuelle, empirisch ausgerichtete Forschungsprojekt der Friedrich Stiftung zum Kreationismus.

Dr. Ralph Olsen: Reden über ästhetische Theatererfahrungen
und weitere Referent/innen aus den drei Disziplinen

Jun.-Prof. Dr. Torsten Pflugmacher: „An euren Eindrücken auch ein bisschen arbeiten“. Fallrekonstruktionen zu ästhetischer Erfahrung im Literaturunterricht.

Rebekka Schmidt: Kognitive Aktivierung in der Kunstrezeption. Entwicklung eines Ratingsystems zur Erfassung und Bewertung der Unterrichtsqualität im Kunstunterricht.

Isa Lange: „Spontan: was ist euch aufgefallen?“ – Zur Notwendigkeit sprachlichen Handelns im Kunstunterricht. Eine qualitativ empirische Untersuchung von Unterrichtsgesprächen in Rezeptionsprozessen.

Annika Schmidt: Text- und Bildkompetenzen: Analogien, Differenzen und Wechselwirkungen ästhetischer Erfahrung

Felix Heizmann: Alterität in Lehr- und Lernprozessen.

Anna-Maria Schirmer/Dr. Stefan Daubner: Synästhesien – Vom Rhythmus der Bilder und dem Farbklang der Musik als Basis kunstnaher Sprachformen im Rezeptionsprozess.

Prof. Jürg Zurmühle: EMotion Motivation und Emotionalität im musikalischen Handeln von Kindern. Ein Projektbericht der Professur Musikpädagogik des Institutes Primarstufe der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz.

ca. 14.30 Uhr Postersession mit 5-minütigen Präsentationen durch weitere Referent/innen:

Andreas Kragler: Rückmeldekompetenz durch das “Reden über Kunst” in der Besprechung künstlerischer Arbeiten

Daniel Hesselmann: Sprechen über Musik in Metaphern

Dr. Philipp Schäffler: Wie John Cage über Kunst redet – ein Perspektivwechsel

Marcus Steinbrenner, M.A.: Mimetisches Sprechen in literarischen Gesprächen zu Gedichten.

Christine Preuß: Andere Filme – anders sehen (lernen)! Filmästhetisches Sehen von Schülerinnen und Schülern abbilden

15.30-16.00
„Letzte Gespräche, erste Forschungskontakte“ im Foyer bei Kaffee und Tee

Website des Forschungssymposions

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