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Seiteneinsteiger – Diskussionsbedarf erforderlich

Beigetragen von redaktionbdk in Aktuelles 4 Min. Lesezeit 3. September 2016

SeiteneinsteigerIn vielen Bundesländern gilt das Schulfach (Bildende) Kunst / Gestaltung aufgrund des voranschreitenden Fachlehrkräftemangels als Mangelfach. Die Ursachen hierfür werden von den Ministerien oft nicht ausreichend benannt und behoben. Passend dazu dringt zu Beginn des Schuljahres von der Seite her ein neues Problemfeld in die aktuelle Diskussion um die Stärkung des Schulfaches Kunst und um die grundständige universitäre Ausbildung von Kunstpädagoginnen: Die Thematik „Quereinsteiger“.

Gemeint sind damit nicht diejenigen KollegInnen, deren Biografie nicht gradewegs von der Uni an die Schule geführt hat, und die bereichernd und kompetent den Schulalltag mitgestalten, sondern es geht um das Format einer Schnell-Qualifizierung mit sehr kritisch zu sehenden Auswüchsen. So wird in einem Bundesland eine junge Kunstpädagogin mit sehr guten Noten von einer renommierten Schule abgelehnt mit der Begründung, das Zweitfach würde nicht passen. Im Gegenzug wird eine Stelle für Seiteneinsteiger an eben dieser Schule ausgeschrieben, nur für das Fach Kunst und verbunden mit der Aussicht, nach 2 Jahren verbeamtet zu werden. Schon jetzt gibt es auch Tendenzen, dass Kunstpädagogik-Studierende in das Studium der Freien Kunst wechseln, um so schneller per Seiteneinstieg in den Beruf zu gelangen. Sollte sich das fortsetzen, werden Brandenburger Verhältnisse nicht mehr nur die Ausnahme sein. Dem gilt es sich entgegenzustellen in Zeiten, in denen auch der Deutsche Kulturrat fordert: [ „Damit ausreichend Fachlehrer zur Verfügung stehen, bedarf es der akademischen Ausbildung von Lehrern. Hierfür tragen die Länder die Verantwortung. Der Deutsche Kulturrat fordert die Länder auf, hierfür entsprechend Sorge zu tragen und die Fächer Kunst, Musik und Theater einschließlich neuer künstlerischer Entwicklungen und Ausdrucksformen zu stärken. …(vgl. Deutscher Kulturrat setzt sich für künstlerische Schulfächer ein) ].

Der BDK wird sich auf seiner kommenden Herbsttagung in Kassel/Fuldatal am 10. und 11. September auch mit dieser Thematik befassen, um klar zu machen, dass eine qualitativ fragwürdige Schnell-Qualifizierung von Seiteneinsteigern/innen, wie sie sich beispielhaft in den ersten Bundesländern abzeichnet, nur die Ausnahme sein kann und um dort, wo dieses unumgänglich erscheint, eine quantitative Begrenzung und qualitative Absicherung der Ausbildung von Seiten- und Quereinsteigern im Schuldienst zu fordern. 

 

 # Infos + Termine

Screenshot 2016-09-02 18.56.26++ Der BDK LV Hamburg unterstützt die von Andrea Sabisch und Manuel Zahn organisierte interdisziplinäre Tagung zur »Visuellen Assoziation |15-17. September 2016 | Warburg-Haus Hamburg. Die Tagung untersucht Assoziationen als Praxis der medienspezifischen Verbindungen im Visuellen und differenziert sie von künstlerischen Beispielen her. Dabei stehen nicht so sehr Einzelbilder im Fokus, sondern vielmehr Bildserien und -sequenzen sowie Bildsammlungen und damit auch der Raum zwischen den Bildern. Anhand von medien-, bild- und kunstwissenschaftlichen wie auch künstlerischen Beiträgen wird es vor allem darum gehen, das Phänomen und den Begriff der »Visuellen Assoziation«, eventuell auch in Abgrenzung zur »Visuellen Narration« zu beleuchtenInfos 

KFJ++Deutscher Jugendfotopreis: Finale auf der photokina |Der Bundeswettbewerb präsentiert die besten Bilder des Jahres auf der Weltmesse für Fotografie in Köln.  KJF – Künstlerische Arbeiten und kritische Blicke auf die (Medien-)Welt: Der Deutsche Jugendfotopreis zeigt die diesjährigen Siegerfotos auf der photokina in Köln. Die Ausstellung findet im Rahmen des Internationalen Photoszene-Festivals statt und ist vom 20. bis 25. September in der Kölner Fotomesse zu sehen (Halle 9.1/ A51). Die Preise im Gesamtwert von 13.000 Euro werden am letzten Messetag (25. September, 11.45 Uhr, Halle 9.1, Communities Stage) vergeben. Veranstalter des Wettbewerbs ist das Deutsche Kinder- und Jugendfilmzentrum. Infos/Bilder

 Screenshot 2016-09-02 20.49.35++Symposium: Wem gehört das Museum? – Fragen und Bedingungen musealer Vermittlung im globalen Kontext. Mit dem Forschungsprojekt „museum global“ reagiert die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen auf Auswirkungen und Herausforderungen von Globalisierungsprozessen. Ausgehend von der eigenen Sammlung wird eine kritische Analyse begonnen, die den Kanon westlicher Kunstgeschichtsschreibung sowie Methoden der Präsentation und Vermittlung von Kunst hinterfragt. Das Symposium findet vom 18. bis 20. Januar 2017 in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Grabbeplatz 5, 40213 Düsseldorf statt (in deutscher und englischer Sprache, mit Simultanübersetzung). Anlässlich des Symposiums lädt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen zu einem Open Call für Panelbeiträge und Projektpräsentationen ein. Abgabe der Papers: 25. September 2016 ! Info

Screenshot 2016-09-02 19.50.25 ++Fachtag „Selbst entdecken ist die Kunst“ | Potenziale und Perspektiven der Ästhetischen Forschung | 30. September 2016, 10:00 bis 17:00 Uhr in der Kalkscheune, Kalkscheunenstr. 3-5, 10117 Berlin. In den mehr als acht Jahren Kultur.Forscher!-Programm haben die teilnehmenden Schulen und ihre Kulturpartner viel hervorgebracht: zahlreiche künstlerische Projekte, bereichernder Austausch in länderübergreifenden Netzwerken und Wissenstransfer zwischen den Bundesländern. Gemeinsam soll nun der Ansatz der Ästhetischen Forschung im Hinblick auf aktuelle, bildungspolitische Themen diskutieret werden und zwar unter folgenden Fragestellungen:

  • Wie kann Ästhetische Forschung die Inklusion an Schulen unterstützen?
  • Welchen Beitrag kann Forschendes Lernen zur Teilhabe von jungen Geflüchteten leisten?
  • Wie gelingt es, die Methode in die Ausbildung von Lehramtsstudierenden einzubinden?
  • Und wie kann Ästhetische Forschung die Vermittlungsarbeit in Kultureinrichtungen bereichern?  Weitere Infos

++ Fachtagung zum Lernbereich Ästhetische Erziehung und Bildung | 28. Oktober 2016,  9:30-16:00 Uhr, Humanwissenschaftliche Fakultät der Universität zu Köln. Im Sommer schließen die ersten Studierenden des Studiengangs „Lernbereich Ästhetische Erziehung und Bildung“ an der Universität zu Köln ihr Masterstudium ab. Die meisten von ihnen werden im Herbst 2016 ihren Vorbereitungsdienst antreten und können dann zwischen einer Ausbildung im Fachseminar Kunst oder Musik wählen. Weitere Infos zur Thematik

Screenshot 2016-09-02 19.38.01++ Netzwerk Kunstpädagogik Kunstpädagogischer Tag 29.10.2016 | Bauhaus-Universität Weimar. Der Kunstpädagogische Tag 2016 zielt auf die Vernetzung der drei Phasen der Kunstlehrernbildung und den Austausch zu einer zeitgemäßen kunstpädagogischen Praxis. Herzlich eingeladen sind alle Studierenden, Referendare und Lehrenden der künstlerischen Fächer sowie interessierte Kulturschaffende und Kunstvermittler. Neben einem Einstiegsvortrag und Workshops zu verschiedenen künstlerischen Strategien und Vermittlungsansätzen wird der Tag durch einen Parcours bestimmt, der dem gegenseitigen Austausch von Praxiserfahrungen anhand konkreter Schülerarbeiten Raum bietet. Weitere Informationen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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