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FREIRAUM- Sprungbrett zur Kunsthochschule 2017

Beigetragen von redaktionsh in Sprungbrett zur KUNSThochschule 3 Min. Lesezeit 26. Januar 2020

Ein Bericht von Lilian Nachtigall, (Humboldt-Gymnasium, Kiel)

Gespannt und voller Aufregung, was mich erwarten wird kam ich beim Department Design der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg an. Bei der Suche nach der richtigen Räumlichkeit begegnete mir eine weitere Teilnehmerin, mit der ich zusammen als erste das Atelier erreichte. Wir wurden von sehr offenen und zuvorkommenden Studenten empfangen. Nach und nach kamen dann auch die anderen Teilnehmer an. Alle fünf Studenten hatten ihre Lieblingsbücher aus verschiedenen Richtungen von zuhause mitgebracht, die ausgebreitet auf einem großen Tisch lagen, um welchen wir alle herum saßen.
In einer Vorstellungsrunde sagte jeder, Teilnehmer sowie Student, etwas zu seiner Person und stellte seinen momentanen Lieblingsstift und eines der Bücher vom Tisch vor, in denen wir vorher geschmökert haben und welches ihn angesprochen hat. Zusammen mit ein paar witzigen Zeichenübungen konnte ich die anderen Teilnehmer und deren künstlerischen Richtungen direkt kennenlernen und einordnen.
Nebenbei hatten wir immer die Möglichkeit, die Studenten alles zu fragen, vor allem was Studiengänge, Bewerbungen, Mappenvorbereitung oder auch Studentenalltag angeht.
Das Seminar hatte „FREIRAUM“ als Thema. Vorab erhielten wir die Aufgabe, drei Gegenstände mitzunehmen, die wir mit diesem Begriff verbinden. Die verschiedenen Assoziationen waren so unterschiedlich und einfallsreich zugleich.
Nach dem Kennenlernen galt es, sich zwei von den, auf dem Tisch ausgebreiteten Gegenständen aller Teilnehmer und Studenten auszusuchen und seine Wahl zu erläutern. Selbst das sorgte für viel Inspiration und Denkanstöße.
Bewaffnet mit unseren Gegenständen wurden wir in kleinen Gruppen je einem Studenten zugeteilt.
Passend zum Thema „FREIRAUM“ bekamen wir keine Aufgabenstellung. Wir durften unseren Fantasien freien Lauf lassen und jeder durfte sein eigenes Ding machen. Trotzdem wich die Studentin, die für meine Gruppe zuständig war, nicht von unserer Seite. Auf Beratung, Kritik, Interesse und Unterstützung könnten wir jeder Zeit zählen.
Gruppenübergreifend bestand durchgängig ein Interesse für die Arbeiten und die Schaffungsprozesse aller Teilnehmer.
Die praktische Arbeit, der Rundgang durch die HAW und der gemeinsame Mensa-Besuch vermittelten einen entspannten Eindruck, der authentischer als jede Erzählung war.
Am Ende des ersten Tages wurden die am Morgen gebundenen und am Abend prall mit Ideen gefüllten Skizzenbücher und Entwürfe der ganzen Gruppe präsentiert. Es war toll, von einer großen Runde selbst Feedback zu bekommen und die Ideen der anderen Teilnehmer in Verbindung mit den dazugehörigen Gegenständen zum Thema „FREIRAUM“ zu sehen.
Der erste Tag verging wie im Flug, was sehr schade war.
Der 2. Tag begann mit einem gemeinsamen Frühstück, wo auch die Studenten viel von sich und ihrem bisherigen Werdegang erzählten. Danach war geplant, dass wir weiter unsere Ideen ausarbeiten. Dabei war der Weg wichtiger als das Ziel. Manche hörten Musik dabei, andere unterhielten sich oder arbeiteten still für sich. Die uns betreuende Studentin gab uns zwischendurch aber auch kleine Schreibaufgaben um uns noch ein paar zusätzliche Impulse und Anstöße zu liefern. So hatten wir z.B. die Aufgabe, unserem Gegenstand drei Fragen zu stellen.
Mittags wurde dann Pizza bestellt, die wir in großer Runde zusammen aßen. Danach arbeiteten wir alleine weiter.
Am Abend stand dann noch die Präsentation aller Arbeiten aus.
Ich wählte als Präsentationsform ein Heft aus, in der ich meine verschiedenen Ausführungen zum Freiraum bündelte und zusammenband.
Vorgestellt wurde alles in einer Art Ausstellung, die im Zeichensaal stattfand. Es war so interessant, die unterschiedlichen Herangehensweisen der anderen kennenzulernen. Leider war das Seminar viel zu schnell zu Ende.
Insgesamt nehme ich sehr viel mit aus dem Seminar. Ich habe verschiedene Techniken, Stile und Herangehensweisen kennengelernt und freue mich, so nette und kreative Menschen kennengelernt zu haben. Mit einigen stehe ich auch nach dem Seminar noch in Kontakt.
Die Studenten haben sich sehr viel Mühe gegeben und sich viel Arbeit gemacht. Das Seminar hielt genau die richtige Balance zwischen eigenständigem Arbeiten und der Unterstützung von anderen Kreativen. Ohne ins kalte Wasser geworfen zu werden, wurde das Thema „FREIRAUM“ auch in der Workshop-Planung umgesetzt.
Ich bin den Studenten und allen, die das Seminar möglich gemacht haben dankbar für so genaue Einblicke in künstlerische Studiengänge, für die tolle Art der Studenten uns diese zu vermitteln und für die tolle Erfahrung.
Ich würde das Seminar anderen, an einer künstlerischen Zukunft interessierten, jungen Menschen jederzeit weiterempfehlen.
Danke, dass ich dabei sein durfte!

Lilian Nachtigall

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