Direkt zum Inhalt springen

Wie eine „ästhetische Alphabetisierung“ in der Grundschule gelingen kann

Beigetragen von redaktionsh in Allgemein 1 Min. Lesezeit 29. September 2013

Glücksgefühle bei der Arbeit mit Ton und Begeisterung für das Schwarzlichttheater: Die Unterrichtsinszenierungen von Brigitte Limper lassen Grundschulkinderaugen leuchten. Das zeigen die dokumentierenden Fotografien, die in ihrer Dissertation „Interdisziplinarität und Ästhetische Bildung in der Grundschule“ abgebildet sind.

Nicht viele Autoren aus der Kunstpädagogik haben das Feld der Grundschulpädagogik wissenschaftlich aus der Praxis heraus untersucht. Brigitte Limper geht diesen Schritt. Sie fragt sich, „wie ästhetische Entdeckungskontexte in der Praxis inszeniert und individuell wirksam werden können.“ (Limper 2013, S. 17).

Die erfahrene Grundschullehrerin und Kunstpädagogin wendet sich damit auch an fachfremd unterrichtende Kollegen und Kolleginnen, die Tag für Tag neu vor der Herausforderung stehen, mit Grundschulkindern Kunstunterricht zu gestalten. Die Vermittlung von Bildkompetenz versteht Limper dabei nach Ludwig Duncker als einen Prozess der „ästhetischen Alphabetisierung“ (Limper 2013, S. 25). Dieser Ausdruck schreibt dem Kunstunterricht in der Grundschulpädagogik eine elementare Rolle zu, so elementar wie das Lesen lernen.

Insbesondere der fächerübergreifende Unterricht sei dabei Kern des interdisziplinären Gedankens. Wobei es dabei nach Peez nicht um ein Nebeneinanderstellen mehrerer Fächeraspekte gehe, sondern um das Hinterfragen dieser Fächerordnungen. Wichtig sei, dem einzelnen Kind individuell bedeutsame Zugänge und Perspektiven zu eröffnen. (Limper 2013, S. 37).

Eine solche Perspektive könne beispielsweise das Schwarzlichttheater sein. Auditive Wahrnehmungen von Klang und Ton kombinieren sich hier mit Bewegung und Licht- oder Leuchteffekten. Limpers Unterrichtskonzeption zeigt: Die Bühne wird zu einem Experimentierfeld und zu einem ästhetischen Wahrnehmungsraum. Ähnliche Wahrnehmungsräume öffnet Limper im Spiel mit dem Overheadprojektor oder in der Arbeit mit Ton und Keramik.

Ihr Plädoyer: „Die Berücksichtigung von Leibhaftigkeit, experimentellem Zugang und Materialvalenz sollte im Unterricht der Schuleingangsphase durchgängig präsent sein“. (Limper 2013, S. 215). (Kerstin Asmussen)

Verwandte Beiträge

Zum Blog