++petitionen++fachfremd unterrichten++bdk-berlin online++internationales++neuer vorstand schleswig-holstein++pisa-stöckchen++desaströse böen++
Wenn sich im November die UNESCO-Kommissare in Paris treffen, droht eine ganze Reihe geförderter kultureller Initiativen und Themen einer Streichliste zum Opfer zu fallen, darunter auch „Arts education“. Davon unmittelbar betroffen wäre auch die Fortführung des UNESCO-Welttages im Mai 2014, um den herum sich in Deutschland und anderen Ländern seit einigen Jahren entsprechende „Wochen der kulturellen Bildung“ etablieren konnten. Auch der BDK ruft daher nochmals zur Unterzeichnung einer Petition gegen dieses Vorhaben auf, damit die Agenden „Kreativität“ und „Kulturelle Bildung“ nicht aus der Prioritätsliste gestrichen werden.
https://secure.avaaz.org/en/petition/Ensure_Creativity_remains_a_UNESCO_priority/?kubtsab
Eine Petition, die sich mit dem deutschen Bildungswesen beschäftigt, erreichte dieser Tage einige Landesverbände. Die „Aktion gute Schule“ ruft auf, sich für eine bundesweite Bildungsreform einzusetzen. Auf der Website ist der BDK als einer von 250 Verbänden gelistet ist, die angeschrieben werden. Auch wenn einige Forderungen der Initiatoren berechtigt erscheinen, ergibt sich aber auch der Eindruck einer Zusammenstellung bildungspolitischer Losungen und Forderungen. Insgesamt wird nicht transparent genug, wer alles zur „Aktion gute Schule“ gehört. Eine Positionierung zu bundesweiten Fragen der Schulpolitik ist darüber hinaus im Verband eine Bundesangelegenheit, bedarf zunächst einer Klärung im gV und muss ggf. auf auf einer Hauptversammlung des Verbandes verabschiedet werden.
Eigentlich ist es verwunderlich, dass offenbar an vielen Stellen die Vorstellung vorherrscht, die Unterrichtung des Faches Kunst sei so im Nebenher zu studieren. Eine profunde Ausbildung mit professionellem Anspruch benötigt Zeit um Kompetenzen zu entwickeln. Kann jeder, der die lobenswerte Neigung zur Gestaltung verspürt, auch unterrichten? Die Diskussion um die Ausbildung von fachfremden Kolleg(inn)en im Schnellgang geht weiter. Kürzlich war zu hören, dass der neu angebotene modularisierte Zertifizierungskurs in Schleswig-Holstein (vergl. Artikel) besonders beliebt bei Gymnasiallehrer(inne)n zu sein scheint. Damit bekommt die Sache eine unerträgliche Dimension, besonders, wenn junge Nachwuchslehrkräfte keine Stellenangebote erhalten. Auch in NRW wird ein Zertifizierungskurs) angeboten. Damit verbunden ist die Unterrichtserlaubnis für das Fach Kunst in der Sek I (Gym G8 bis einschließlich 9) – für eine qualifizierte (!) Durchführung von Kunstunterricht in der Sekundastufe I.
++ Ein Newsletter des Referats für Internationales ist am Start. Er ist ein Baustein der Referatsarbeit und dient vornehmlich der Information von BDK-Mitgliedern über Entwicklungen internationaler Kunstpädagogik. Zum Abonnement.
++ Der Landesverband Schleswig-Holstein hat einen neuen Vorstand, erweitert um die Referate Hochschule und Öffentlichkeit. Besonders erfreulich ist das „Perspektivreferat“, in dem sich Studierende um den kunstpädagogischen Nachwuchs kümmern.
++Unter dem Titel „Kunst PlubbT“ veranstaltet der Landesverband Rheinland-Pfalz seinen Kunstpädagogischen Tag 2013. Am 16. November geht es an der Universität Koblenz-Landau um Unterrichtsprojekte. Nach der Begrüßung und einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Diethard Herles, geht es in die Arbeitsgruppen, u.a. zu Street-Art, Seifenskulpturen, Puppenbau, Fragen zu Raum und Dingen. Anmeldung unter www.blitzbrief.de/KPT-2013.
++ PISA für Erwachsene: OECD hält ein Stöckchen hin. (Pressemitteilung Deutscher Kulturrat) • Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Wieder einmal hat die OECD uns ein Stöckchen hingehalten und fast alle springen darüber. Nachdem die OECD 2001 in Deutschland den sogenannten PISA-Schock ausgelöst hatte und damit eine Reihe von Unterrichtsreformen auslöste, die u.a. den mathematisch-naturwissenschaftlichen Unterricht nachhaltig auf Kosten der künstlerischen Unterrichtsfächer stärkten, folgt jetzt PISA für Erwachsene. Man sollte bei der Bewertung der Studienergebnisse nicht vergessen, dass es sich bei der OECD nicht um eine Bildungsorganisation, sondern um eine Wirtschaftsorganisation mit klar definierten Zielen handelt. Der OECD ist deutlich entgegenzuhalten: Der Mensch, ob jung oder alt, ist nicht erst dann ein brauchbarer Mensch, wenn seine Qualifikationen dem Wirtschaftswachstum nützen.“
++ Sturmdesaster. Am verhangnen Montag wurde auch die Universität Flensburg vom Orkan „Christian“ schwer getroffen. Durch den Sturm ist das Dach des Hauptgebäudes heruntergestürzt. Mit am Schlimmsten traf es die Kunst, deren Räume nahezu vollständig zerstört wurden. Materialien, Bücher, Geräte, persönliche Dinge und Kunstgegenstände sind vernichtet. Manfred Bohm, Werner Fütterer und Jutta Zaremba werden nun mit ihren Studierenden bei Null beginnen. Zum Glück gab es keine Verletzten oder Tote, was durchaus möglich gewesen wäre. Die Fehlkonstruktion des Unidaches war seit langem bekannt. Einen Eindruck vermittelt der SAT1-Bericht.