Wir befinden uns in der zweiten Halbzeit dieser Veranstaltungsreihe, die sich mit Kunst und Erziehung im und nach dem NS, also auch heute, beschäftigt. Es geht dabei unter anderem um Kontinuitäten von rechtsextremen Ideologien, Akteur*innen und ästhetischen Praktiken, um Forschungs- und Informationslücken sowie um postnazistische Perspektiven auf die jüngere Geschichte und Gegenwart. Pädagog*innen, Studierende und andere Interessierte haben hier die Möglichkeit, Sach-, Kontext- und Methodenwissen aus künstlerischen wie wissenschaftlichen Perspektiven kennenzulernen sowie die unterschiedlichen Formen der Bearbeitung und Stellungnahme mit den eingeladenen Gästen zu diskutieren.
Herzliche Einladung an alle BDK Mitglieder, vor Ort oder online teilzunehmen!
Noch einmal erinnern möchten wir an den kommenden Termin mit Prof. Dr. Samuel Salzborn, Ansprechpartner des Landes Berlin zu Antisemitismus und Professor für Politikwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität Gießen am 29. Juni, 18:15 h. * Leider fällt dieser Termin wegen Krankheit aus * Er wird über Antisemitismus und Schule sprechen. Gemeinsam mit Alexandra Kurth hat Samuel Salzborn 2019 die erste bundesweit vergleichende Bestandsaufnahme zu „Antisemitismus in der Schule“ publiziert. Sie stellten darin ein relativ geringes Problembewusstsein bei schulischen Akteur*innen fest und empfehlen verschiedene Maßnahmen für ein erfolgreiches Interventieren gegen Antisemitismus.
Außerdem wird am 6. Juli Dr. Brigitte Zuber aus München in der Reihe zu Gast sein. Sie hat 2009 ihre Dissertation veröffentlicht über Gymnasiale NS-Kunsterziehung. Das Beispiel München. Darin hat sie die erste umfassende Studie über München als die doppelte Hauptstadt (‚der deutschen Kunst‘ und ‚der Bewegung‘) der Nazis geschrieben. Mithilfe von Bildquellen, auch von Schüler*innenarbeiten, und anderen Dokumenten sowie einer zeit- und kulturgeschichtlichen Einordnung ermöglicht dieses Buch den Zugang auf fachtheoretischer, (hoch)schulpolitischer und biografischer Ebene.
Am 20. Juli schließen wir die Reihe ab mit Beiträgen von Studierenden und Lehrenden. Details dazu folgen noch.
Weitere Infos, Link zum Stream (ohne Anmeldung, aber auch ohne Kommentarfunktion): https://t1p.de/k4f
Programm, donnerstags 18.15 bis 20 Uhr (Stand 17. Juni 23)
27.04. Yishay Garbasz: In My Mother´s Footsteps
11.05. Benjamin Ortmeyer: Die fehlende Auseinandersetzung mit der Nazi-Pädagogik, zum Beispiel in der Kunsterziehung
01.06. Alexander Henschel: Das befreite Kind – Leo Weismantels Schriften zur ›Volksbildung‹ im Geflecht von Faschismus, Kunsterziehung und Reformpädagogik
08.06. Leon Kahane und Fabian Bechtle, Forum demokratische Kultur und zeitgenössische Kunst: Kunst, Erlösung, Freiheit – Filmvorführung und Vortrag
15.06. Elke Krasny: Unheimliche Materialien. Gründungsmomente der Kunsterziehung (Wien 1941)
29.06. Samuel Salzborn: Antisemitismus und Schule * Leider fällt dieser Termin wegen Krankheit aus *
06.07. Brigitte Zuber: Gymnasiale NS-Kunsterziehung. Das Beispiel München
20.07. Abschlussreflexion mit Inputs von Studierenden
Konzept: Prof. Dr. Nanna Lüth, Gastprofessur für Diskriminierungskritische Didaktik im Feld der Künste, Institut für Kunst im Kontext, UdK Berlin, n.lueth@udk-berlin.de
Ort: Raum 102, Universität der Künste (UdK), Hauptgebäude, Hardenbergstraße 33, 10623 Berlin
(Zugang leider nicht rollstuhlgeeignet)
Eintritt frei!
Rückfragen an: berlin@bdk-online.info
Die Veranstaltung entsteht als Kooperation der BCP-geförderten Gastprofessur für Diskriminierungskritische Didaktik im Feld der Künste mit dem Studium Generale, dem Institut für Kunstdidaktik und Ästhetische Bildung, dem Institut für Kunst im Kontext, den Nebenberuflichen Frauenbeauftragten der Fakultät BK, alle UdK Berlin, und dem Berliner Landesverband des BDK e.V. – Verband für Kunstpädagogik.