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Bildung braucht Bilder!

Beigetragen von redaktionsl in Aktuelles 2 Min. Lesezeit 15. Mai 2014

– und dafür guten Kunstunterricht in allen Schulen.

Pressemitteilung des BDK Saarland e. V. zum Aktionstag am 21. Mai

„Bildung braucht Bilder – und dafür guten Kunstunterricht in allen Schulen.“

Unter diesem Motto will der BDK e.V. Fachverband für Kunstpädagogik am 21. Mai mit einem bundesweiten Aktionstag darauf aufmerksam machen, dass kontinuierlicher, fachlich fundierter und professionell erteilter Kunstunterricht vielerorts keine Selbstverständlichkeit mehr ist.

Der Umgang mit Bildern gehört zu den essentiellen menschlichen Vermögen und Bedürfnissen. Das Betrachten und Verstehen von Bildern, aber auch das Hervorbringen eigener Bilder in Gestaltungsprozessen ist schon immer elementarer Bestandteil der Bildung gewesen. In unserer zunehmend medialen und bilderdominierten Kultur kommt dem Kunstunterricht in der Schule gerade heute besondere Bedeutung zu. Damit Schülerinnen und Schüler mit Bildern selbstbestimmt und reflektiert umgehen und gestalterische Mittel selbst sinnvoll und zielgerichtet nutzen können, bedarf es spezieller Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die systematisch und kumulativ nur im Kunstunterricht erworben werden können.

Kunst ist das einzige Schulfach, das sich mit dem Bild als Bild, seiner Wirkung, Entstehung und Bedeutung, befasst. Im fachpraktischen Unterricht werden im Umgang mit Materialien und durch unterschiedliche Gestaltungsverfahren wichtige ästhetische Erfahrungen ermöglicht, die wesentlich zur Ausdrucks- und Darstellungsfähigkeit und zur Persönlichkeitsentwicklung beitragen. Im Kunstunterricht werden tagtäglich Vorstellungskraft, Kreativität, Originalität, Offenheit, Selbstständigkeit und Problemlösekompetenz gefördert – all dies gesellschaftlich geforderte Schlüsselkompetenzen.

Allerdings: durch bildungspolitische Entwicklungen, den Mangel an vollumfänglich ausgebildeten Kunsterzieherinnen und Kunsterziehern und sächliche Einschränkungen vor Ort droht dem Fach bundesweit und auch im Saarland eine zunehmende Marginalisierung.

Kunstunterricht wird

–       fachfremd oder durch Seiteneinsteiger erteilt, denen z. T. wichtige, vor allem fachdidaktische Grundlagen fehlen. Im Grundschulbereich wird Kunstunterricht oftmals ganz ohne fachlich ausgebildete Lehrkräfte erteilt.

–       in der Regel in die Randstunden oder in den Nachmittag verlegt oder aus organisatorischen Gründen nicht als Doppelstunde erteilt.

–       in der gymnasialen Oberstufe im Stundenumfang reduziert und nicht mehr als Leistungskurs angeboten.

–       tendenziell in Fächerverbünde (Musische Bildung) integriert und droht in der Folge nur noch als Wahloption zu erscheinen.

–       oft unter erschwerten Bedingungen erteilt, weil die Schule keine geeigneten Räumlichkeiten, Materialien, Werkzeuge und Geräte bereitstellen kann.

Das befristete Engagement freier Künstler oder Kulturschaffender an Schulen kann zwar den Kunstunterricht punktuell bereichern, den genannten Fehlentwicklungen aber nicht nachhaltig entgegenwirken oder gar einen an der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen orientierten, inhaltlich und methodisch strukturierten Kunstunterricht ersetzen.

Mit seinem bundesweiten Aktionstag am 21. Mai wird der BDK in seinen Landesverbänden eine Vielzahl von lokalen Aktionen durchführen, die Bildungspolitiker, Schulträger, Eltern und die Kollegien an den Schulen auf die Situation des Kunstunterrichts aufmerksam machen sollen.

Weitere Informationen finden sich unter www.bdk-online.info/bildung-braucht-bilder/ und  www.bdk-saarland.de

Im Saarland beteiligen sich Kunstlehrerinnen und Kunstlehrer mehrerer Schulen, unter anderem des Albertus-Magnus-Gymnasiums St. Ingbert, des Theodor-Heuss-Gymnasiums Sulzbach und des Wirtschaftswissenschaftlichen Gymnasiums Saarbrücken an der Aktion.

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