Der BDK Hamburg und der BDK Berlin haben im Folgenden eine Materialsammlung der ästhetischen Bearbeitung des Anschlags in Hanau der Gruppe Forensic Architecture und zu der Ausschreibung eines Wettbewerbs für ein Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Anschlags zusammengetragen. Hintergrundinformationen und Videomaterial zu den Folgen des Anschlags sind auf der Seite der „Initiative 19. Februar Hanau“ zu finden. Künstlerisch bearbeitet wurde dieser in „Takdir. Die Anerkennung“, einer Performance der Künstlerin Ülkü Süngün zur Aussprache der Opfernamen und einem Wandbild von „Kollektiv ohne Namen“, das die Opfer zeigt. Das Theaterstück AND NOW HANAU von Tuğsal Moğul thematisiert die vielen Fehler, die im Zusammenhang mit dem Anschlag von der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und den Medien begangen wurden und bezieht dabei die Perspektive der Opfer ein. Einen weiteren Impuls für die Arbeit im Kunst- oder auch Theaterunterricht stellt das Schulprojekt „Solange wir erinnern – Hanau Gedenken an Schulen“ dar, das in Berlin mit der Performancekünstlerin Hiyam Biary und der Lyrikerin Elona Beqiraj realisiert wurde.
Im weiteren Kontext steht die Arbeit des Künstlers Ulf Aminde, der zusammen mit den Angehörigen der Opfer des NSU-Anschlags 2004 in der Kölner Keupstraße ein Mahnmal entwickelt hat, das ein stetiges Arbeiten an der Erinnerung auf der Basis von augmented reality ermöglicht. Auch das Graffiti, das Oğuz Şen und Justus Becker ausgehend von dem Foto des ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi 2016 an der Friedensbrücke in Frankfurt anbrachten, kann in Bezug auf antirassistische Erinnerungsarbeit diskutiert werden, da das erste Mural beschädigt und dann von den Künstlern durch ein anderes Fotomotiv von Kurdi ersetzt wurde.
-> Forensic Architecture:
Die Gruppe Forensic Architecture hat in Kooperation mit der „Initiative 19. Februar Hanau“ die Ereignisse der Tatnacht des 19.Februars 2019 nachgezeichnet, in Videorekonstruktionen die Fehler und Versäumnisse der Polizei thematisiert und den Kampf der Angehörigen, Überlebenden und ihrer Unterstützer um Erinnerung und Aufklärung dokumentiert.
Zu sehen war diese Arbeit:
“Three Doors“ Juni-September 2022 im Kunstverein Frankfurt A.M., https://www.fkv.de/ausstellung/three-doors-forensic-architecture-initiative-19-februar-hanau-initiative-in-gedenken-an-oury-jalloh/
“Three Doors” November/Dezember 2022 im Haus der Kulturen in Berlin, https://forensic-architecture.org/programme/exhibitions/three-doors-at-hkw-forensic-architecture-forensis-initiative-19-februar-hanau-initiative-in-gedenken-an-oury-jallo
Hintergrundbericht zur Ausstellung „Three Doors“: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/hanau-anschlag-ausstellung-frankfurt-three-doors-100.html
“Hanau 19. Februar 2020 – Drei Jahre Erinnerung und Aufklärung” Februar/März 2023 im Neustädter Rathaus in Hanau.
-> Initiative 19. Februar Hanau (https://19feb-hanau.org/)
Mit umfassenden schriftlichen Informationen und Videos, u.a. von Forensic Architecture:
https://19feb-hanau.org/untersuchungsausschuss/
https://19feb-hanau.org/videos/
-> Mahnmal zum Gedenken an die Opfer in Hanau – Wettbewerb und Auseinandersetzungen um den Ort:
https://taz.de/Mahnmal-fuer-die-Opfer-von-Hanau/!5857051/
https://www.monopol-magazin.de/kuenstler-fuer-hanauer-mahnmal-ausgewaehlt
-> Ülkü Süngün
https://www.das-schaudepot.org/eintrag/tutorial-takdir-die-anerkennung/
-> #SayTheirNames (Demokatie leben)
https://www.demokratie-leben.de/magazin/magazin-details/saytheirnames-1-36
.
-> Kollektiv ohne Namen (https://de-de.facebook.com/kollektivohnenamen/)
Bericht über Wandbilder von KoN: https://www.monopol-magazin.de/hanau-anschlag-gedenken-wanbilder-niemals-vergessen
-> Tuğsal Moğul – AND NOW HANAU
Koproduktion der Ruhrfestspiele 2023 mit dem Theater Münster und dem Theater Oberhausen, in Kooperation mit dem Maxim Gorki Theater
https://www.ruhrfestspiele.de/programm/2023/and-now-hanau
-> Solange wir erinnern – Hanau Gedenken an Schulen (https://www.gorki.de/de/ausstellung-solange-wir-erinnern)
Ein Schulprojekt von Theater findet Stadt e. V. und dem Gorki Theater , gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung. Projektleitung: Hiyam Biary (Performancekünstlerin) und Elona Beqiraj (Lyrikerin, politische Bildnerin.
Bericht über das Schulprojekt: https://www.tagesspiegel.de/berlin/wurde-die-polizei-mich-im-zweifelsfall-schutzen-wie-berliner-schuler-mit-dem-schmerz-nach-hanau-umgehen-9413186.html
-> Ulf Aminde – Mahnmal zum Gedenken der Opfer des NSU Anschlags am 9. Juni 2004 in der Kölner Keupstrasse:
https://tanjawagner.com/2019-ulf-aminde-das-mahnmal-an-der-keupstrase/
https://www.adkdw.org/de/article/1564_memory_lab_2
-> „Aylan Kurdi“ Graffiti von Oğuz Şen und Justus Becker, beschädigt und erneuert
https://www.schirn.de/magazin/069/anti_elitaer_und_unbequem
https://www.stadtkindfrankfurt.de/aylan-kurdi-graffiti-germany/