Wir vermissen ihr freundliches Strahlen, ihre Zugewandtheit und Offenheit, ihr kritisches und scharfsinniges Denken und ihren feinen Sinn für Humor.
Eva Sturm war Professorin für Kunstvermittlung in Theorie und Praxis. In Österreich geboren, studierte sie Kunstpädagogik und Germanistik in Salzburg, Linz und Wien sowie Museumspädagogik an der Reinwardt-Akademie in Leiden und an der Universität Klagenfurt. In den 1990er arbeitete sie als Kunstvermittlerin an zahlreichen Vermittlungsprojekten an internationalen Museen mit, unter anderem dem Museum Moderne Kunst in Wien im Rahmen des Vermittlungsprojektes „StörDienst“. Sie mitbegründete den „Österreichischen Verband der Kultur- und Kunstvermittler:innen“. Sie promovierte 1995 und habilitierte 2009 in der Kunstpädagogik an der Universität Hamburg bei Karl-Josef Pazzini. Nach Gast- und Vertretungsprofessuren in Oldenburg, Erfurt und Berlin übernahm sie 2009 die Professur für „Kunst – Vermittlung – Bildung“ an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, die sie frühzeitig krankheitsbedingt aufgeben musste. 2023 gründete und leitete sie in Berlin das „Institut für Kunst und Sprache“.
Drei Publikationen in ihrem Wirken möchten wir gerne hier hervorheben:
In ihrer Dissertationsschrift „Im Engpass der Worte – Sprechen über moderne und zeitgenössische Kunst“ untersucht sie die Rolle und Medialität von Sprache im Prozess der Vermittlung und den darin involvierten Personen, Institutionen und Perspektiven des Sprechens. Dabei war es für Eva Sturm bedeutsam in der Kunstvermittlung und Kunstpädagogik von der Kunst selbst auszugehen und eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Kunstverständnis und wie davon ausgehend eine Praxis des Sprechens und Tuns in Gang gebracht werden kann. Niederschrift fand dieses in ihrer Habilitationsschrift „Von Kunst aus – Kunstvermittlung mit Gilles Deleuzes“ 2011 (vergriffen). Eva Sturm war Mitbegründerin und Mitherausgeberin der Schriftreihe „Kunstpädagogischen Positionen“ (2003-2017), die ein Spektrum pluraler gegenwärtiger Kunstpädagogischer Positionen versammelt.
Der Vorstand BDK Hamburg